Bundesweit nur noch 1776 freiberufliche Hebammen
BERLIN (lai) Schwangere können sich immer seltener eine Hebamme aussuchen: Die Zahl freiberuflicher Beleghebammen, die Frauen von der Schwangerschaft bis zur Geburt begleiten, ist erneut gesunken. Wie aus noch unveröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervorgeht, arbeiteten im Jahr 2016 nur noch 1776 solcher Hebammen in Deutschland. Zum Vergleich: 2012 waren es noch 1996. Es ist damit zu rechnen, dass es auch 2017 einen Rückgang gab.
Beleghebammen sind bei werdenden Müttern besonders beliebt, weil nur sie die Frauen während der gesamten Schwangerschaft – und oft auch noch im Wochenbett – begleiten. Kurz bevor das Kind zur Welt kommt, befinden sich die Be- leghebammen in Rufbereitschaft. Ist es dann so weit, begleiten sie die Frauen in die Klinik und sind während der Geburt die ganze Zeit anwesend. Zum Vergleich: Wird eine Frau von den angestellten Hebammen einer Klinik betreut, kommt sie, je nachdem, wie lange die Geburt dauert, mit mehreren Helferinnen in Kontakt, weil die sich nach Schichtende abwechseln. Allerdings arbeitet auch ein Teil der 1776 Beleghebammen im Klinik-Schichtdienst, so dass die Zahl von persönlich betreuenden Geburtshelferinnen noch geringer ausfällt. Hebammen und Eltern sind alarmiert. Der Verein „Mother Hood“, der sich für eine bessere Versorgung in der Geburtshilfe einsetzt, spricht von einer katastrophalen Entwicklung.