Aus für den Raiffeisen-Markt Bislich
Am 28. Februar schließt der letzte Nahversorger des Dorfes. Standorte Emmerich und Werth laufen gut.
NIEDERRHEIN Kornel Schmitz nimmt kein Blatt vor den Mund. Der stellvertretende Vorsitzende des Heimat- und Bürgervereins Bislich bezeichnet die Schließung des Raiffeisen-Marktes im Ort zum 28. Februar als „Katastrophe für unser Dorf“. Schon Ende des vergangenen Jahres geisterte das Gerücht, das nun Fakt ist, durch das Deichdorf.
Johannes Erkens, Geschäftsführer der Raiffeisen Niederrhein GmbH mit Sitz in Emmerich, nennt die Gründe, warum nun für den letzten, umfassenden Nahversorger Hamminkeln, die zurzeit modernisiert wird, nur wenige Kilometer von Bislich entfernt liegt. Wenn am 9. März die offizielle Neueröffnung stattfindet, wird der Markt an der Güterstraße in Hamminkeln nicht nur über ein ansprechenderes Ambiente verfügen, sondern sich auch von 300 auf 600 Quadratmeter vergrößert haben.
Die drei Mitarbeiter, die bis dato in Bislich tätig waren, werden ab dem 1. März in Hamminkeln oder dem Hauptsitz der Raiffeisen Niederrhein GmbH in Rees eingesetzt. Auch wenn es für die Bislicher Bürger sicher nur ein schwacher Trost ist: Ab dem 1. Februar wird es in Bislich einen Ausverkauf zu stark reduzierten Preisen geben. Seit Anfang 2012 gehört in Emmerich das ehemalige „Grüne Warenhaus“an der Speelberger Straße zur Raiffeisen Niederrhein GmbH. Der damalige Betreiber, Heinz Roes, sagte, die Gesundheit erlaubte es ihm nicht mehr. 57 Jahre lang befand sich das Geschäft in Familien-Hand.
Bereits seit 2010 gehört der Markt in Werth zur Raiffeisenfamilie. Eröffnet wurde er bereits 1993. Doch nach der Insolvenz des Grünen Warenhauses Belting übernahm die RHL GmbH – bestehend aus den Gesellschaftern RWZ Köln, Raiffeisen Wertherbruch und Raiffeisen Rees – den Markt und gestaltete ihn komplett um. Rund 100 000 Euro wurden dafür in die Hand genommen.