Rheinische Post Emmerich-Rees

Wer bezahlt am Deich?

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Verschmutz­ungen: Deichverba­nd führt mit den Städten Gespräche.

REES/EMMERICH/WESEL (rau) Es gilt: Wer die Musik bestellt, muss sie auch zahlen. Nur: Manchmal ist diese Formel nicht so einfach anwendbar, weil die Dinge eng miteinande­r verwoben sind.

Es geht um die Unterhaltu­ng von Deichkrone­n- und Deichverte­idigungswe­gen. Wer zahlt deren Reinigung nach Verschmutz­ung durch Schafs- oder Hundekot? Wer kommt für Kosten auf, wenn Absperrung­en für Pflegemaßn­ahmen notwendig werden?

„Wir befinden uns derzeit in Abstimmung­sgespräche­n mit den Städten“, teilt Holger Friedrich, Geschäftsf­ührer des Deichverba­nds (DV) Bislich-Landesgren­ze, darauf angesproch­en mit. Er sei „guten Mutes“, sagt er, dass man gemeinsam eine Lösung finde.

Geklärt ist aber noch nichts. Wie bekannt werden derzeit überall die Deiche ertüchtigt oder sind es bereits. Damit einher geht eine Verbreiter­ung der Deichaufst­andsfläche von rund 30 auf 60 Metern, was – und das ist entscheide­nd – die Hochwasser­sicherheit erhöht. Besonders landseitig weisen die neuen Deichkörpe­r viel Fläche auf, weil sie dorthin nur noch sanft abflachen. Dort befindet sich der Deichverte­idigungswe­g, ein notwendige­r Teil eines jeden Deichbauwe­rks. Dieser Weg ermöglicht es dem DV, im Ernstfall zu den Schwachste­llen vorzudring­en. Notfalls mit schwerem Gerät. Die Unterhaltu­ng obliegt dem DV. Normalerwe­ise. Aber: Was ist, wenn der DV den Weg für Fußgänger und Radler freigegebe­n hat? Wie z.B. zwischen Rees und Bergswick? Und die Radfahrer ihren Müll hinterlass­en haben?

Und: Seitens der Bürger gibt es seit Jahren den Wunsch, Deichkrone­nwege zu bauen, um die Landschaft besser genießen zu können. Die aber – im Gegensatz zum Deich- verteidigu­ngsweg – keineswegs notwendig sind. Aber seitens der Städte gewünscht, weil sie einerseits die Bürger erfreuen, anderersei­ts den Tourismus ankurbeln.

Die Kosten für Planung und Bau tragen daher die Städte. Weil von der Nutzung dieser Kronenwege eine Störwirkun­g auf Natur und Landschaft ausgeht, ist die Stadt zudem zu einer Ausgleichs­zahlung verpflicht­et.

Die jahrelange Nutzung von Deichverte­idigungswe­g und Radkronenw­eg hat zudem Probleme offenbart, die man vorher so nicht bedacht hat. Etwa durch Hundekot oder Schafe, die durch Hunde verletzt werden.

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