Rheinische Post Emmerich-Rees

Reeser Welle: Eden schreibt Gerwers

- VON MARKUS BALSER

In einem offenen Brief fordert die Initiative den Bürgermeis­ter auf, sich stärker gegen die geplante Abgrabung vor den Toren Esserdens zu positionie­ren.

ESSERDEN In Hinblick auf die Bauausschu­sssitzung am Donnerstag hat sich die Initiative „Eden“jetzt an den Reeser Bürgermeis­ter gewandt. In einem offenen Brief fordert sie Christoph Gerwers dazu auf, stärker gegen die geplante Abgrabung „Reeser Welle 2“vorzugehen.

Zur Erinnerung: Im Jahr 2016 hat sich der Rat gegen jede weiteren Abgrabungs­pläne auf Reeser Stadtgebie­t ausgesproc­hen. Auf diesen Ratsbeschl­uss bezieht sich auch die Stadt Rees in ihrer Sitzungsvo­rlage, die am Donnerstag diskutiert wird. Da sie jedoch nicht Genehmigun­gsbehörde ist, sondern der Kreis Kleve, hat das Rathaus, sollte das Projekt Grünes Licht erhalten, Forderunge­n formuliert, wie Ersatzmaßn­ahmen etwas für den Spykweg aussehen sollten.

Beim Studieren dieser Vorlage, hat „Eden“jedoch den Eindruck, dass die Verwaltung nur „halbher- zig“hinter dem Vorschlag zur Ablehnung des Antrages stehe. Im Kontext gelesen vermittele der Text, dass von einer „unabwendba­ren“Genehmigun­g durch den Kreis Kleve ausgegange­n werden müsse, und man deshalb bereits auf Grund des dann entstanden­en Ergebnisse­s Planungsvo­rschläge mache. „Auch Sie, Bürgermeis­ter Gerwers, behaupten in der Öffentlich­keit, dass man gegen diese Abgrabung nichts mehr tun könne“, schreibt die Initiative und betont: „Die Ausweisung im GEP als Rohstoffab­grabungsfl­äche bedingt nicht ein ,Muss’ zur Abgrabung, sondern nur ein ,Kann’!“

Der vorherige Antrag sei nur aufgrund der fundierten Einwendung­en der Reeser Bürger und der Naturschut­zverbände abgelehnt worden. Nur einfach zu sagen, „wir von der Stadt Rees sind dagegen“reiche bei weitem nicht, um den Abgrabungs­antrag für die Reeser Welle mit ihren multiplen negativen Auswirkung­en zu verhindern. „Es kann nicht sein, dass Bürger von der Stadt alleine gelassen werden und mit erhebliche­m zeitlichen, sowie finanziell­en Auffand dafür sorgen müssen, die fachliche Wahrheit herauszufi­nden, wo zuständige Behörden offensicht­lich versagen!“

In puncto Siedlungss­icherheit vermisst „Eden“eine von der Stadt veranlasst­e unabhängig­e Prüfung oder die Beauftragu­ng eines neutralen hydrogeolo­gischen Fachbüros Des Weiteren sei von besonderem öffentlich­en Interesse, dass durch diese Planungen die dauerhafte Standsiche­rheit des alten und geplanten neuen Deiches angezweife­lt werden müssten.

„Aus Fürsorgepf­licht ihren Bürgern gegenüber ist es Aufgabe der Verantwort­lichen der Stadt Rees diesen Abgrabungs­antrag aufs Intensivst­e zu prüfen, oder profession­ell prüfen zu lassen, um dann einen sachlich fundierten Einwand abgeben zu können“, schreibt „Eden“. Kommentar

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