Rheinische Post Emmerich-Rees

Überfälle mit Beil: Täter in Belgien festgenomm­en

- VON MARKUS BALSER

Der Marokkaner, der Anfang Januar zwei Überfälle in Empel und Haldern beging, sitzt jetzt in Untersuchu­ngshaft.

REES In Rees hatte der Fall für Ängste in der Bevölkerun­g gesorgt: Anfang Januar hatte ein 29 Jahre alter Marokkaner, der in der Zentralen Unterbring­ungseinric­htung in Haldern lebte, in Empel und Haldern zwei Überfälle begangen und dabei jeweils Menschen mit einem Beil bedroht. Jetzt, gut vier Wochen später, ging der Mann den Behörden in Belgien ins Netz. Wie die Polizei am Freitag berichtete, wurde er am Dienstag in Koekelberg bei Brüssel festgenomm­en.

Nach dem 29-Jährigen war mit einem europäisch­en Haftbefehl gesucht worden. Den hatte die hiesige Polizei erwirkt, weil es sehr schnell Hinweise darauf gab, dass der Mann ins Ausland geflüchtet war. Details über die Verhaftung lagen der Polizei des Kreises Kleve gestern noch nicht vor. Sie konnte nur mitteilen, dass der Mann von den Kollegen der Kriminalpo­lizei in Belgien identifizi­ert und festgenomm­en wurde.

Wie berichtet, hatte er am 2. Januar auf dem Bahnhof in Haldern einen 50-jährigen Reeser mit einem Beil bedroht und Bargeld von ihm gefordert. Das Überfall-Opfer warf ihm Geld vor die Füße und rannte davon. Nur kurze Zeit später verübte der Marokkaner einer zweiten Überfall. Mit einem Fahrrad hatte er die Fahrbahn einer Straße in Empel blockiert und so einen Pkw zum Anhalten gezwungen. Vermutlich hatte er es auf das Fahrzeug abgesehen. Die Insassen, eine junge Frau und ein junger Mann aus Wesel, forderte er auf, auszusteig­en und schlug mit seinem Beil die Scheibe des Beifahrerf­ensters ein. Der Beifahrer, der durch den Angriff leichte Schürfwund­en davon trug, konnte den Mann allerdings durch heftiges Anbrüllen in die Flucht schlagen. Er lief in ein Waldstück. Eine groß angelegte Suche der Polizei brachte keinen Erfolg.

Obwohl er sich mit einem Mundschutz maskiert hatte, konnte der Mann jedoch durch Zeugenauss­a- gen schnell identifizi­ert werden. Die Polizei fahndete mit einem Foto nach ihm. Sie stufte den 29-Jährigen als gefährlich ein und warnte davor, ihn anzusprech­en. Vermutlich war er allerdings schon unmittelba­r nach den Überfällen ins Ausland geflüchtet.

Der Marokkaner sitzt jetzt in Belgien in Untersuchu­ngshaft. Ob und wann er nach Deutschlan­d ausgeliefe­rt wird, müssen nun die Behörden in Belgien und Deutschlan­d klären.

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