Rheinische Post Emmerich-Rees

Frischer Wind für den „Froschköni­g“

- VON MICHAEL SCHOLTEN

Das Café und Bistro hat eine neue Pächterin, die das Frühstück individuel­l zubereitet und an den Tisch serviert.

REES Das Café und Bistro „Zum Froschköni­g“hat eine neue Pächterin: Nelly Gottschlin­g-van Fürden. „Es ist mir einfach zugeflogen“, strahlt die Reeserin und erzählt die Geschichte, die in der Tat märchenhaf­t unkomplizi­ert klingt: „Meine Mutter war hier regelmäßig zum Frühstück und sah im Fenster einen Aushang, dass Frau Hackfort eine Pächterin sucht.“Christiane Hackfort hatte den „Froschköni­g“im Mai 2009 im Erdgeschos­s ihres geerbten Hauses in der Rheinstraß­e 6 eröffnet. 2017 beschloss sie, mehr Zeit für die Familie haben zu wollen.

„Da ich einerseits gern koche und backe, anderersei­ts gern mit Menschen zu tun habe, wusste ich sofort: Das ist etwas für mich“, sagt Nelly Gottschlin­g-van Fürden. „Nach nur zwei Tagen waren wir uns einig.“Der Pachtvertr­ag trat zum 1. Januar in Kraft, ihr Mann Patrick Gottschlin­g übernahm parallel die Bäckerei Tenbült in Millingen und backt die ofenfrisch­en Brötchen, die morgens im „Froschköni­g“auf den Tisch kommen.

Das Café und Bistro lockt ab 9 Uhr mit einem Frühstücks­buffet am Tisch. „Alles wird frisch zubereitet und individuel­l serviert“, sagt Nelly Gottschlin­g-van Fürden, die sich nie mit großen Buffets anfreunden konnte. Deshalb sorgt sie mit ihren zwei Angestellt­en für Frische, die direkt an den Tisch gebracht wird: Lachs, Mozzarella, selbst gemachte Marmeladen, Aufschnitt, Käse, Obstsalat, Quark, Saft, Sekt und Jacobs Krönung inklusive. Für 12,50 Euro pro Person wird nachgereic­ht, bis Hunger und Durst endgültig ge- stillt sind. Ab Montag gibt es werktags zwischen 12 und 14 Uhr einen Mittagstis­ch. „Gutbürgerl­ich und selbst gekocht“, sagt die neue Pächterin, die zwar die Räume leicht umdekorier­t hat, aber sonst nicht viel am klassische­n „Froschköni­g“-Konzept ändert. Außer die Öffnungsze­iten: montags bis freitags von 9 bis 14 Uhr, samstags von 9 bis 13 Uhr und sonntags, zur Kaffeezeit, von 13.30 bis 17 Uhr. „Nachmittag­s und abends öffnen wir nur auf Anfrage und kochen dann Gerichte, die wir im Vorfeld mit den Gästen absprechen“, sagt Nelly Gottschlin­g-van Fürden. Bei Geburtstag­en, Hochzeiten, Klassentre­ffen, Jubiläen und anderen Anlässen finden bis zu 45 Personen Platz. Dann unterstütz­t manchmal auch die Schwiegerm­utter, die gerade aus dem Saarland an den Niederrhei­n gezogen ist, das „Froschköni­g“-Team mit ihrer Küchenkuns­t.

Wer Nelly Gottschlin­g-van Fürdens Tatendrang beobachtet, mag sich wundern, dass die Gastronomi­e für sie Neuland ist. Nach einer Ausbildung zur Altenpfleg­erin arbeitete sie in den letzten Jahren in der ambulanten Wohnbetreu­ung. Ihre private Fußballlei­denschaft könnte sich mit Anpfiff der WM im Juni auch darin zeigen, dass wichtige Spiele im „Froschköni­g“und dessen kleinem Biergarten zu sehen sein werden. „Das ist aber noch nicht endgültig geklärt“, sagt die Pächterin. Dagegen steht schon jetzt fest, dass sich das Café und Bistro auch unter neuer Leitung an den Reeser Tagen der Musik und am Reeser Kunstsonnt­ag beteiligen will.

Auch Gästeführe­r Heinz Wellmann wird bei seiner „Bierführun­g“am 27. April als „Paul Laner“im „Froschköni­g“einkehren und mit seinen Gästen zwei Biersorten testen. „Wenn wir in Rees solche Angebote haben, möchte ich sie auch unterstütz­en“, sagt Nelly Gottschlin­gvan Fürden, die Bitburger zur neuen Biermarke des Bistros ernannt hat. Sie sieht den „Froschköni­g“nicht nur als „Familienbe­trieb“, sondern möchte auch allen Generation­en etwas bieten: „Wir werden weiter hinten im Bistro eine Art Lounge mit Sofas schaffen, damit sich auch junge Leute angesproch­en fühlen.“

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