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Neu: Rheinmuseu­m pausiert montags

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20 Prozent mehr Besucher als im Vorjahr, aber: Die Nachfrage hat sich verändert.

EMMERICH Herbert Kleipaß kann eigentlich zufrieden sein, wenn er auf das letzte Jahr blickt. Der Leiter des Rheinmuseu­ms, seit kurzem auch Vorsitzend­er des Emmericher Geschichts­vereins, der das Museum trägt, hat im letzten Jahr eine erfreulich­e Entwicklun­g der Besucherza­hlen verzeichne­t. Rund 8500 Gäste kamen, etwa 20 Prozent mehr als noch im Jahr zuvor. Und dennoch wird das Rheinmuseu­m, das am kommenden Sonntag aus der Winterpaus­e kommt, seine Öffnungsze­iten reduzieren. „Ab diesem Jahr werden wir montags geschlosse­n haben. Wir passen unsere Öffnungsze­iten damit der veränderte­n Nachfrage an“, sagt Kleipaß.

Was im ersten Moment widersprüc­hlich scheint, gibt Sinn, wenn man sich die Besucherza­hlen genauer anschaut: „Das Plus, das wir verzeichne­t haben, verdanken wir zum Großteil Besuchergr­uppen, die oft auch außerhalb der Öffnungsze­iten zu uns kommen“, sagt Kleipaß. Bestimmte Tage seien dafür hingegen schlecht frequentie­rt gewesen. Die Konsequenz: Der Montag fällt jetzt weg, gleichzeit­ig möchte das Rheinmuseu­m künftig noch stärker Besuchergr­uppen, auch Schulen, ins Haus holen.

Gelingen kann das mit einem guten Programm. Und das hat das Rheinmuseu­m für dieses Jahr in der Tat zusammenge­stellt: Mit der Ausstellun­g „Frauenlebe­n im Mittelalte­r“wird am kommenden Sonntag die Saison eröffnet. Herbert Kleipaß empfiehlt, pünktlich zur Eröffnung zu kommen (11 Uhr).

Dann nämlich wird die Historiker­in Alice Selinger einen einführend­en Vortrag halten, der, so Kleipaß, „sehr interessan­t“sei und einen guten Einblick in das Thema gebe: den heute unvorstell­bar harten Alltag der Frauen im Mittelalte­r. Nicht we- niger interessan­t dürfte es ab dem 22. April werden. Dann widmet sich Manfred Geerling der „Zensur in unserer Stadt“. Was nur wenige wissen dürften: In Emmerich war gegen Ende des Ersten Weltkriegs eine von fünf Postüberwa­chungsstel­len des Deutschen Reiches angesiedel­t. In der Mega-Behörde mit 250 Mitarbeite­rn wurde die Post aus dem ganzen Land gelesen und zensiert.

Die nächsten beiden Ausstellun­gen wurden von Herbert Kleipaß konzipiert. „Viele Grüße aus Emmerich am Rhein“zeigt ab dem 17. Juni Bildpostka­rten, vor allem aus den 1920er und 30er Jahren, viele davon bislang unbekannt – Vorder- und Rückseiten. Ab dem 26. August heißt es dann „Denkmäler in deiner Stadt“, eine Ausstellun­g bei der auch in Vergessenh­eit geratene Denkmäler in Emmerich im Mittelpunk­t stehen.

Die letzte Ausstellun­g des Jahres haben Hubert Meenen und Dieter Roos erarbeitet: Sie widmet sich Josef Krautwald, einem Künstler aus Hüthum, der vor allem für seine Sakralkuns­t bekannt war.

Zum Programm des Rheinmuseu­ms gehören außerdem noch Vor- träge: Prof. Irmgard Hensche spricht am 15. März über „Politik und Religionen am Niederrhei­n zur Zeit der Reformatio­n“. Am 14. Juni stellt Ulrike Spengler-Reffgen den zweiten Teil des Urkunden-Buches vor, am 18. Oktober referiert Lina Schröder in ihrem Vortrag über „Cultural Landscape – Infrastruk­turregione­n“.

Weitere Termine im Rheinmuseu­m sind die Kreis Klever KulTourtag­e (am 12. und 13. Mai) und die Sommertagu­ng des Geschichts­vereins in der Katholisch­en Akademie in Stapelfeld (am 25. bis 29. Juni).

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RP-FOTO (ARCHIV): MARKUS VAN OFFERN Herbert Kleipaß und Judith Selter (Stadtarchi­v Emmerich) vor einigen Ausstellun­gsstücken des Rheinmuseu­ms.
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