Rheinische Post Emmerich-Rees

BV Wesel sucht eine neue Nummer eins

- VON JOACHIM SCHWENK

Badminton: Der Verein bastelt am Team für die Zweite Liga. Fraglich ist noch, ob Spitzenspi­eler Vasily Kuznetsov bleibt. Die Saison in der Regionalli­ga will der Meister mit weißer Weste beenden. Er bestreitet am Wochenende zwei Partien.

NIEDERRHEI­N Der BV Wesel RotWeiß hat in der Badminton-Regionalli­ga so schnell wie nur möglich das erreicht, was von ihm erwartet wurde. Die als Top-Favorit in die Saison gegangene Mannschaft sicherte sich bereits nach zehn von 14 Spielen die Meistersch­aft und hat bislang noch keinen Punkt abgegeben. Dabei soll es bleiben. „Wir wollen jetzt versuchen, die Saison mit einer weißen Weste zu beenden.

„Wir können ohne Druck aufspielen, wollen Spaß haben

und gewinnen“

Thorsten Hukriede Das sind wir den Teams, die noch im Abstiegska­mpf stecken, auch schuldig. Und das müsste uns gelingen, wenn wir keine Personalso­rgen mehr bekommen sollten“, sagt BVAkteur Thorsten Hukriede vor dem letzten Doppel-Spieltag der Saison, der am Wochenende steigt.

Der Spitzenrei­ter (22:0-Punkte) tritt am Samstag beim Dritten Gladbecker FC (13:11-Zähler) an. Am Sonntag folgt das Heimspiel gegen den Vierten BC Hohenlimbu­rg (11:11). Die Begegnung findet ab 15 Uhr ausnahmswe­ise in der Halle Nord statt. Der Grund: Der BV hat kurzfristi­g die Ausrichtun­g eines Ranglisten-Turniers der Jugend übernommen, das in der Rundsporth­alle steigt. „Wir können ohne Druck aufspielen, wollen Spaß haben und gewinnen“, sagt der 41-jährige Hukriede, der wegen einer Erkältung derzeit nicht im Vollbesitz seiner Kräfte ist.

In Sachen Personal für die kommende Spielzeit hat der BV RotWeiß schon weitestgeh­end Klarheit. Bis auf eine Ausnahme ist sicher, dass alle Akteure des Meister-Teams bleiben. Fraglich ist nur, ob der russische Spitzenspi­eler Vasily Kuznetsov eine weitere Saison in Wesel aufschlage­n wird. „Er würde gerne bei einem Verein als hauptamtli­cher Trainer arbeiten und wird uns wohl verlassen, wenn er ein passendes Angebot erhält“, sagt der stellvertr­etende BV-Vorsitzend­e Andreas Ruth.

Auch deshalb sind die Rot-Weißen auf der Suche nach einer neuen Nummer eins. Thorsten Hukriede, der für die Zusammense­tzung des Kaders verantwort­lich ist, hat schon Kontakte mit möglichen Neuzugänge­n geknüpft. „Darunter sind auch Spieler, mit denen wir schon vor dieser Saison gesprochen haben“, sagt Hukriede. Sollte Kuznetsov gehen, würde der BV versuchen, zwei neue Akteure zu verpflicht­en. Denn Thorsten Hukriede möchte nach Möglichkei­t in der Zweiten Liga kein Einzel mehr spielen. Den Wunsch würde der Verein dem Routinier gerne erfüllen, wenn er es sich finanziell leisten kann. „Daran arbeiten wir“, sagt Ruth.

Der stellvertr­etende Vorsitzend­e ist dabei, das finanziell­e Gerüst für die Rückkehr in Liga zwei zu zimmern. „Wir sind wie immer optimistis­ch, dass wir es irgendwie hinkrie- gen. Wir sprechen mit unseren derzeitige­n Geldgebern und hoffen, dass wir neue Sponsoren finden“, sagt Ruth. Der finanziell­e Knackpunkt ist, dass die Zweitliga-Spiele auf speziellen Matten ausgetrage­n werden müssen. Deren Anschaffun­g kostet 14.000 Euro. „Das ist das größte Paket, dass wir schnüren müssen. Wir überlegen deshalb auch, ob wir uns die Matten für eine Saison nicht erst einmal auf Leihbasis besorgen. Denn wir werden mit Sicherheit kein Team haben, mit der wir das Risiko hundertpro­zentig ausschließ­en können, nach nur einem Jahr wieder abzusteige­n“, sagt Ruth. Dass der BV auf jeden Fall eine Mannschaft haben wird, die gute Chancen hat, das Ziel Klassenerh­alt zu erreichen, ist für den stellvertr­etenden Vorsitzend­en keine Frage. Er lässt zudem keinen Zweifel daran, dass der Verein sich jetzt wieder in der Zweiten Liga etablieren will, die er immer als sein Wohnzimmer bezeichnet hat. „Unser Plan ist allerdings etwas über den Haufen geworfen worden, weil wir den Aufstieg früher als gedacht geschafft haben“, sagt Ruth.

Schließlic­h hat sich der Verein nach dem Abstieg vor zwei Jahren neu aufgestell­t und seinen Schwerpunk­t klar auf die Nachwuchsa­rbeit gelegt. Er hat in Rainer Diehl, Ehemann von Spitzenspi­elerin Ella Diehl, einen hauptamtli­chen Trainer angestellt. „Unser Hauptaugen­merk wird auch nach dem Aufstieg der Basisarbei­t bei der Jugend mit Projekten an Grundschul­en gelten“, sagt Ruth. Deshalb plant der BV RotWeiß für die Zweite Liga auch mit einem geringeren Etat als in den bisherigen Jahren in der Klasse.

 ?? FOTO: GERD HERMANN ?? Spitzenspi­eler Vasily Kuznetsov wird den BV Wesel demnächst wohl verlassen, wenn er bei einem anderen Verein eine Stelle als Trainer erhält.
FOTO: GERD HERMANN Spitzenspi­eler Vasily Kuznetsov wird den BV Wesel demnächst wohl verlassen, wenn er bei einem anderen Verein eine Stelle als Trainer erhält.

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