Millionen-Investition bei Hantermann
Der Emmericher Servietten-Hersteller investiert mit einer vollautomatischen Verpackungsstraße in die Zukunft.
EMMERICH (mavi) In der Hotellerie und in der Gastronomie waren ihre Servietten und Co. schon immer gefragt. Jetzt möchte der Emmericher Hersteller von Einwegtischwäsche Hantermann mit der Anschaffung neuer Technik neue Märkte für sich gewinnen. Am Donnerstag stellten die Geschäftsführer Michael Hantermann und Wolfgang Nitsche die neue Serviettenmaschine und die vollautomatische Verpackungsstraße vor. Mit dabei war auch Firmengründer Franz-Josef Hantermann, Vater des heutigen Geschäftsführers: „Es freut mich besonders, dass Du das noch erlebst“, sagte Michael Hantermann in einer Ansprache vor den Mitarbeitern.
Diese Investition, bisher ca. 2 Millionen Euro, weitere 500.000 Euro könnten demnächst zudem investiert werden, dürfe als Fingerzeig gewertet werden: „Wir stehen zu diesem Standort in Emmerich als Familienunternehmen“, so Michael Hantermann. Auch Wirtschaftsförderer Sascha Terörde freute sich: „Ein Traditionsunternehmen entwickelt sich am Standort weiter.“Als Michael Hantermann vor zweieinhalb Jahren die Geschäftsführung übernahm, gab es viel zu tun. In Technik und Marketing wurde zuletzt kaum investiert. Es galt, schnell zu handeln. „Der Markt fordert kleinste Verpackungen mit 20 oder 50 Stück. Das ist jetzt möglich“, freut sich Hantermann.
Die Maschinen wurden in Kooperation mit der Firma Servotec passgenau konstruiert. Im Zuge der Entwicklung zur Produktion 4.0 sei die Digitalisierung zwingend erforderlich, so Wolfgang Nitsche. Die neue Maschine ermögliche eine OnlineWartung, biete eine bessere Trocknung, kann von einem Mitarbeiter alleine betrieben werden, speichert Voreinstellungen, die Mitarbeiter sonst manuell eingeben mussten. „Wir können aktuell fünf Farben drucken, bei Bedarf erweitern wir auf bis zu acht Farben“, erklärte Nitsche. Außerdem produziert die Maschine in doppelter Geschwindigkeit im Vergleich zu der alten. „Wir wollen den Kunden Formen, Kompetenzen und Ideen bieten, die es bisher nicht gegeben hat“, so Nitsche.
Die Automatisierung der Verpackung werde vom Markt erwartet. Zwei weitere flexible Verpackungsmaschinen würden demnächst an- geschafft. Ferner wurden zwei Laserdruckmaschinen entwickelt. Hiermit kann man Muster in guter Qualität dem Großhandel vorlegen, so Hantermann. Sonst war es aufwendig und teuer, denn ältere Ma- schinen brauchen erstmal 1000 Stück, um perfekt zu drucken.
Hoch interessant wird auch die neue Homepage www.hantermann.eu. Denn hier entsteht die Möglichkeit, sich selbst online Servietten zu gestalten und zu bestellen: „Es ist meines Wissens der erste 3D-Online-Konfigurator der Welt“, sagt Michael Hantermann. Eine zu faltende Serviette online zu gestalten, sodass es der Nutzer versteht, das sei nicht einfach. Deshalb sei dem eine umfangreiche Programmierung voran gegangen.