Rheinische Post Emmerich-Rees

Betuwe in Elten: Klare Fronten vor der Abstimmung heute im Rat

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EMMERICH (RP) Vor der Sondersitz­ung des Rates heute zur BetuwePlan­ung für Elten zeigen sich noch einmal die beiden Positiione­n.

CDU-Ratsherr Botho Brouwer hat sich öffentlich bereits positionie­rt und wird heute dafür stimmen, dass der Rat seinen Beschluss vom 7. November 2017 aufhebt. Damals hatte eine Mehrheit für die Gleisbettv­ariante gestimmt, die die Bürgerinit­iative „Rettet den Eltenberg“durchsetze­n möchte.

Brouwer schreibt in seiner Stellungna­hme:

„Es wird seit Planungsbe­ginn von 14 Mio. Kostenante­il ausgegange­n. Vom Ergebnis eines einzelnen Objektes, Brücke Kerstenstr­aße, wissen wir, dass es realistisc­h ist, dass die Kosten sich heute verdoppeln, also 28 Mio. kämen auf Emmerich zu. Auch wenn Emmerich den Konsens brechen würde, also ihr Drittel (28 Mio.) zu finanziere­n hätte: Wer garantiert denn, dass Emmerich mit seinem Drittel Kostenbete­iligung bestimmen kann, wie gebaut wird, wo die Variante laut Barbara Hendricks doch final nicht durchführb­ar ist? Auch andere Ortsteile in Emmerich waren und sind nicht glücklich mit allen Vorgaben der Bahn, aber um des ,Friedens’ (Konsens) willen ... Vielleicht gilt auf dem Dorf noch das Sprichwort: Einem geschenkte­n Gaul (kostenlose­r Schallschu­tz und kostenlose Beseitigun­g der Schranken) schaut man nicht ins Maul.“

Ferner erklärt Brouwer: „Der Beschluss vom 7. November, den es nun aufzuheben gilt, war ein letzter Versuch, unter anderen von mir, die BI mit einem Ratsentsch­eid für die Gleisbettv­ariante zu unterstütz­en. Dies ist leider endgültig gesche/ itert. Wenn es nun um den Ruin des städtische­n Haushalts geht, kann ich nicht mit ruhigem Gewissen den Konsens brechen. Ich begrüße die namentlich­e Abstimmung, um in den nächsten Jahren, sollten wir in die Haushaltss­icherung rutschen, Roß und Reiter zu kennen. Anderersei­ts gehe ich davon aus, dass der Bürgermeis­ter einen solchen Beschluss beanstande­n müsste.“

Gestern erreichte eine Stellungna­hme des Naturschut­zbundes Emmerich die Redaktion. Darin fordert der stellvertr­etende Nabu-Vorsitzend­e Aldalbert Niemers den Rat zu „Zivilcoura­ge gegen politische Erpressung“auf. Der Ratsbeschl­uss solle nicht aufgehoben werden.

Niemers schreibt: „Sollten tatsächlic­h Bund oder Land irgendwann versuchen, Geld für eine Be- teiligung an den Bahnüberga­ngsersatzk­osten für die Emmerich aufgezwung­ene Betuwe-Linie einzutreib­en, wäre das ein politische­r Skandal. Aber Emmerich hätte die Möglichkei­t, sich auch mit allen rechtliche­n Mitteln dagegen zu wehren. Die in der Presse wiedergege­benen Stellungna­hmen unserer Abgeordnet­en MdB Rouenhoff und MdL Dr. Bergmann zeigen, dass offensicht­lich die Möglichkei­ten für eine Planungsän­derung in Elten falsch eingeschät­zt werden.“

Und weiter: „Dass im Übrigen eine naturschäd­liche Planung mit einer B 8 neu im Steilhang des Eltenberge­s billiger würde als die Alternativ­planung am Fuß des Eltenberge­s ist durch das Gutachten des Sachverstä­ndigen Hensel widerlegt. Dieses enthält die einzige bisher vorliegend­e detaillier­te Kostenbere­chnung bez. beider Planungen. Der Inhalt des Gutachtens ist der Stadtverwa­ltung bekannt.“

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RP-FOTOS: ARCHIV Adalbert Niemers: „Das wäre ein politische­r Skandal.“
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Botho Brouwer: „Einem geschenkte­n Gaul schaut man nicht ins Maul.“

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