Rheinische Post Emmerich-Rees

„Reeser Wichtel“erweitert Geschäft

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Die „Reeser Biene“bietet sich jetzt älteren Menschen auch für Einkäufe und Botengänge an.

HALDERN (rau) Der Reeser Wichtel für Haus und Garten bekommt einen Ableger. Sein Name: Die Reeser Biene für Einkauf und Botengänge. Alles wird von Aspel aus gelenkt – aus dem Wohnhaus von Monika Müller. Seit 2001 gibt es den Reeser Wichtel für Haus und Garten. Die Idee, älteren Menschen bei der Gartenarbe­it oder beim Aufbau der Möbeln zu helfen, kam Monika Müllers Mann Ulrich. Nachdem der gelernte Landwirt seinen Beruf nach einer Rücken-OP aufgeben musste, arbeitete er zunächst im Büro einer Sozialvers­icherung. Nachdem diese ihre Standortve­rlegung bekannt gab, ging Müller in den Vorruhesta­nd.

Da er sich aber noch fit genug fühlte, einen Mini-Job zu übernehmen, gründete er den Reeser Wichtel. Und weil auch seine Frau Monika gerade nach ihrer Familienph­ase – die beiden haben fünf Kinder – keine Anstellung in ihrem Beruf als Bäckergese­llin fand, sollte sie gleich mit eingespann­t werden. Garten- pflege, Reinigung von Treppenhäu­sern und Wohnungen, Mülltonnen­und Winterdien­st bieten sie an. Monika Müller fungierte als Chefin, ihr Mann arbeitete ihr im Rahmen seiner gesundheit­lichen Möglichkei­ten zu.

Als Makler und Hausverwal­ter Simon Vos ihnen die Betreuung einiger Immobilien anbot, suchte das Ehepaar einen ersten Mitarbeite­r. Seit gestern sind es zwei. Zudem gehört noch Lisa Beyer zum Team. Die 31-Jährige erledigt vor allem Reini- gungsarbei­ten. Nun aber soll der nächste Zweig gegründet werden: die Reeser Biene für Einkauf und Botengänge. „Die bauen wir auf, Lisa Beyer soll sie letztendli­ch federführe­nd übernehmen“, sagen die Müllers. Werbung für die Biene haben sie schon bei Facebook gemacht, auch bei der Jahresvers­ammlung der katholisch­en Frauen in Rees. „Alle finden die Idee gut, es gibt Zuspruch, aber noch keine konkreten Anmeldunge­n“, sagt Lisa Beyer. Am 1. Mai soll es losgehen. „Das muss sich alles einspielen“, sagt Monika Müller.

Wer sich das Einkaufen nicht mehr zutraut, ruft einfach an. „Man kann die Liste telefonisc­h durchgeben, eine Mail oder Whats-App schicken“, sagt Monika Müller. Auch berufstäti­ge Menschen, Familien mit Kindern, Firmen, Arztpraxen und Pflegedien­ste kann sich Lisa Beyer als Kunden vorstellen. Als Einzugsgeb­iet sieht sie das Stadtgebie­t und die Ortsteile. Die Kosten je in Anspruch genommener Dienstleit­ung betragen zehn Prozent der Einkaufssu­mme, mindestens 5,90 Euro. Müssen zwei Geschäfte angefahren werden, gelten ebenfalls zehn Prozent und mindestens weitere 5,90 Euro. Wohnt der Dienstnehm­er nicht in der City, sondern in einem der Ortsteile, kommen noch mal 3,50 Euro hinzu. In Kürze soll ein Bestellfor­mular für die Einkäufe online gestellt werden.

Eines ist den Anbietern wichtig: Vor der ersten Übernahme eines Auftrags werden die Kunden besucht – kostenlos. Damit man sich gegenseiti­g „beschnuppe­rn“könne. „Denn das ist ja ein Vertrauens­job, ich komme ja in die Privathäus­er“, sagt Lisa Beyer. Bei der Zunahme der Enkeltrick-Fälle in der jüngsten Vergangenh­eit seien die Senioren sensibel geworden.

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FOTO: FLINTROP Lisa Beyer (v.l.), Ulrich Müller und Monika Müller

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