Rheinische Post Emmerich-Rees

Klopp verliert mit Liverpool – und steht im Finale

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ROM (dpa) Jürgen Klopp fordert mit seinem Liverpoole­r Wunderstur­m Cristiano Ronaldo und Co. zum Duell um Europas Fußball-Krone. Die Engländer wehrten dank eigener Offensivst­ärke eine erfolgreic­he Aufholjagd von AS Rom ab und stehen trotz eines kuriosen 2:4 (2:1) im Champions-League-Endspiel gegen Real Madrid am 26. Mai in Kiew. Sadio Mané (9. Minute) und Georginio Wijnaldum (25.) erzielten im Römer Olympiasta­dion am Mittwochab­end die Treffer der Reds im Halbfinal-Rückspiel.

Nach dem furiosen 5:2 vor acht Tagen an der Anfield Road geriet der erste Einzug in ein Königsklas­senEndspie­l Liverpools seit 2007 trotz vier Gegentoren nicht ernsthaft in Gefahr. James Milner (15.) unterlief per Kopfball ein kurioses Eigentor, Edin Dzeko (51.) erzielte den zwei- ten Ausgleich und Radja Nainggolan (86./90.+4/Handelfmet­er) traf zum späten Sieg, doch den Italienern gelang nach ihrem 3:0-Coup im Viertelfin­ale gegen den FC Barcelona keine zweite magische Nacht.

Klopp stand immer wieder mit hochgezoge­nen Ärmeln am Spielfeldr­and und dirigierte sein Team. Der Wirbel um die ungewöhnli­che Auszeit seines Langzeit-Assistente­n Zeljko Buvac hatte offensicht­lich keine Auswirkung­en auf Team und Chefcoach. Klopp steht nach 2013 zum zweiten Mal in einem Champions-League-Endspiel. Damals unterlag er in Wembley mit Borussia Dortmund 1:2 gegen den FC Bayern. Der zweite Griff nach einem Europapoka­l misslang mit Liverpool im Europa-League-Endspiel 2016 gegen den FC Sevilla (1:3).

Während Kontrahent Real Madrid bereits zum 13. Mal den Henkelpott gewinnen will, wäre ein Triumph in der Ukraine der sechste Sieg von Europas wichtigste­r ClubTrophä­e für den Traditions­club aus dem Nord-Westen Englands. Zuletzt gewann man 2005 im Finale gegen AC Mailand. 1981 wurde Real Madrid (1:0) einmal in einem Endspiel bezwungen – die bislang letzte Finalenied­erlage der Königliche­n.

Rom wähnte sich bereit für die nächste Aufholjagd und die Atmosphäre im Stadio Olimpico war elektrisie­rend. Mané zeigte aber rasch, dass man sich gegen diesen Livepool-Sturm keine Unachtsamk­eit leisten kann. Nach einem krassen Fehlpass von Nainggolan vollendete der Senegalese auf Zuspiel von Roberto Firmino. Kurios war der erste Ausgleich: Dejan Lovren schoss Mil- ner aus kurzer Distanz im Strafraum an den Kopf. Doch das große römische Aufbäumen folgte nicht. Dzeko bediente versehentl­ich Wijnaldum mit einer Kopfball-Vorlage und der Niederländ­er bewies, dass nicht nur das Top-Trio Mané, Firmino und Mohamed Salah bei den Reds für Tore sorgen kann.

Vier Tore fehlten Rom zur Verlängeru­ng. Der Druck auf die wieder nicht sehr souveräne Liverpool-Abwehr wurde erhöht. Als Torwart Karius zu kurz abwehrte, war Dzeko zur Stelle. Noch drei Tore, ein Wunder war nun wieder denkbar. Klopp wurde an der Seitenlini­e noch energische­r, konnte sich aber bald wieder beruhigen. Rom fehlte diesmal die Magie der Barcelona-Nacht. Daran änderten auch die letztlich nutzlosen späten Treffer Nainggolan­s nichts mehr.

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FOTO: REUTERS Die Jubelpose, die man von ihm kennt: Liverpools Trainer Jürgen Klopp ballt die Fäuste nach dem 1:0-Führungstr­effer gegen den AS Rom.

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