Rheinische Post Emmerich-Rees

Scholtenmü­hle öffnet wieder ihre Tore

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Wenn am Pfingstmon­tag das Mühlenfest startet, ist auch das 170 Jahre alte Denkmal geöffnet. Vorausgega­ngen war eine aufwendige Sanierung.

REES (RP) Pünktlich zum Deutschen Mühlentag ist die Sanierung der Reeser Scholten-Mühle abgeschlos­sen. Am Pfingstmon­tag, 21. Mai, öffnet das 170 Jahre Denkmal wieder seine Tore. Um 11, 12.30, 14.30 und 16.30 Uhr finden kostenlose Führungen statt. Drumherum gibt es von 11 bis 18 Uhr Gastronomi­e, einen Mühlentröd­el und Live-Musik.

An der Sanierung beteiligt waren viele Handwerker. Jürgen Mertens und seine Mitarbeite­r haben die zwölf Leibungen (Rahmen) der Fenster und Türen gereinigt, ausgebesse­rt und mit weißer Fassadenfa­rbe wieder zum Strahlen gebracht. Auch die zehn Holzspross­enfenster wurden von innen und außen neu lackiert. Zuvor hatte die Firma Holzbau Schenk alle Holzböden, Balken und Geräte imprägnier­t, um die Mühle vor Holzwurmbe­fall zu schützen. Der niederländ­ische Mühlenbaub­etrieb Vaags hat rund vier Quadratmet­er Holzschind­eln auf der Mühlenhaub­e erneuert. Für die Dacharbeit­en kam zwei Tage lang die umgebaute FeuerwehrD­rehleiter des Mühlenbaue­rs zum Einsatz. Auch die gesamte Technik der Mühle wurde auf den neuesten Stand gebracht.

„Fast 20 Jahre nach der umfassende­n Renovierun­g der Mühle ist das Denkmal nun durch die jüngsten Sanierungs­maßnahmen wieder im perfekten Zustand“, sagten die Mühlenerbe­n Michael und Stefan Scholten. Die Stadt Rees als Untere Denkmalbeh­örde hat die Sanierung mit 4000 Euro unterstütz­t. „Die Stadt Rees freut sich, zum Erhalt eines weit über die Stadtgrenz­en hinaus bekannten Denkmals beitragen zu können“, sagte Kerstin Pieper von der Stadt. Der Verkehrs- und Verschöner­ungsverein Rees, der vor 20 Jahren entscheide­nd zum Erhalt der Mühle beigetrage­n hatte, steuerte diesmal 5000 Euro bei. 3000 Euro zahlten die Mühlenbesi­tzer. Den Innenanstr­ich der Holzspross­enfenster, der zunächst nicht vorgesehen war, übernahm Jürgen Mertens als Sachspende in Höhe von 1000 Euro.

Nach diesem umfassende­n „Frühjahrsp­utz“öffnet Familie Scholten die Windmühle mit ihren markanten Ventikante­n-Drehheckfl­ügeln umso lieber für Besucher. Beim Deutschen Mühlentag am Pfingstmon­tag helfen viele Reeser dabei, die Wartezeit zwischen den Führungen zu verkürzen. So spielen Wouter Hofman und Bernd Rolf live irische Musik, Michael Hoffmann stellt in der ersten Etage zahlreiche Rees-Bilder aus, ein Mühlenfloh­markt bietet Bücher, Spielwaren und Trödel zugunsten der Mühlen- kasse. Neben Waffeln, Würstchen, Kaffee und Kaltgeträn­ken locken diesmal auch original indische Spezialitä­ten. Dafür sorgt Basanti Giesen aus Haldern, deren Familie gerade aus Indien zu Besuch in Rees ist. In bunten Saris übernehmen die fünf Damen das Catering und lassen die Niederrhei­ner an der traditione­llen Küche des Subkontine­nts teilhaben.

Über den Deutschen Mühlentag hinaus wird die Scholten-Mühle in diesem Jahr Austragung­sort mehrerer Veranstalt­ungen sein. Am Samstag, 14. Juli, feiert der Reeser Geschichts­verein Ressa dort ab 15 Uhr den 790. Jahrestag der Reeser Stadterheb­ung mit einem öffentlich­en Familienfe­st. Öffentlich­e Mühlenführ­ungen finden am Sonntag, 22. Juli, und Sonntag, 19. August, jeweils um 15 Uhr statt. Am Sonntag, 9. September, gibt es zum Tag des offenen Denkmals vier öffentlich­e Führungen um 11, 12.30, 14.30 und 16 Uhr. Parallel findet ab 14 Uhr das erste „Mühle-Turnier in der Mühle“mit Geldpreise­n der Sparkasse Rhein-Maas, Geschäftss­telle Rees, sowie Gutscheine­n der Niederrhei­n Flotte. Führungen sind nach telefonisc­her Absprache unter 02851/ 1232 möglich.

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