Kein Scherz: Künftig gibt es in Rees die „Schadenfrei Arena“
Für drei Jahre trägt das Stadion des SV Rees den ungewöhnlichen Namen der Firma von Stefan Haracic.
REES (ha) Wohl dem, der die Firma Schadenfrei nicht kennt. Der sie kennt, dem stand sozusagen das Wasser bis zum Hals, denn der Reeser Fachbetrieb hat sich auf die Wasserschadensanierung spezialisiert. Spätestens morgen kennen auch die Sportbegeisterten Schadenfrei, dann nämlich als neuer Namensgeber des Sportplatzes an der Ebentalstraße, der nach dem Vorschlag des SV Rees und dem Votum des Ausschusses für Jugend, Sport und Soziales „Schadenfrei Arena“ heißen wird. Am Samstag wird die Firmierung angebracht. Pünktlich zum Pfingstturnier.
Dem ging allerdings eine kontroverse Diskussion voraus und löste in der Ausschusssitzung Diskussionsbedarf aus. „Ich war noch nie schadenfrei, wenn ich in Rees Fußball gespielt habe“, sagte Christian Reßing (CDU). Mariehilde Henning befürchtete, dass man bei dieser Namensgebung über den Verein und die Stadt lachen werde. „Wenn der Verein einen Sponsor gefunden hat, dann sollte man dem Wunsch des Vereins entsprechen“, sagte Harry Schulz (SPD). Schließlich stimmte der Ausschuss mit zehn Ja-, drei Nein-Stimmen und vier Enthaltungen für die Namensgebung.
Doch wer ist die 123 Schadenfrei GmbH? Der Inhaber der Firma, Stefan Haracic, zog als Jugendlicher mit seinen Eltern im Jahr 1997 nach Esserden. Sein Vater Helmut hatte einen Betrieb für Abdichtungstechnik. Stefan Haracic besuchte das Reeser Gymnasium, bevor er nach dem Abschluss am Berufskolleg Bocholt seine Ausbildung zum Immobilienkaufmann bei der RBU absolvierte und bis zum Jahr 2016 in der Hausverwaltung von Ulrich Kemkes beschäftigt war. Dort kümmerte er sich im kaufmännischen und technischen Bereich um hunderte Eigentums- und Mietwohnungen am Niederrhein und war für die Abwicklung von Schäden zuständig. Bei so viel Fachwissen kam er mit seinem Vater zu dem Entschluss, sich selbstständig zu machen. Zu- erst in Kooperation mit Partnerfirmen, inzwischen mit acht eigenen Mitarbeitern in seiner Firma an der Rudolf-Diesel-Straße 7. In der dortigen Halle hält er 300 Quadratmeter Lagerraum bereit, etwa um Hausrat von Kunden bei Wasserschäden zwischenzulagern. Hier stehen auch 150 Trocknungsgeräte.
Um sein Unternehmen bekannt zu machen, wirbt der 36-Jährige auf Taxis und einem Linienbus. „Ich wollte, gerne lokal werben und so den Kinder- und Jugendsport unter- stützen. Daher sprach ich El-Nounou und Herrn Richter an, wie ich den SV Rees sponsern kann.“
Er erfuhr, dass die Trikotwerbung vergeben sei, aber der Vertrag mit der Firma Redi, dem vorherigen Namensgeber des Stadions, abgelaufen und ein neuer Vertrag möglich sei. „Da habe ich nicht Nein gesagt“, sagte Stefan Haracic über das Angebot.
Drei Jahre mit der Option auf Verlängerung wird nun das Stadion seinen Firmennamen tragen.