Rheinische Post Emmerich-Rees

Krankenkas­se: Cannabis ist keine Wunderdrog­e

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BERLIN (veke) Die Krankenkas­sen stellen den therapeuti­schen Nutzen von Cannabis infrage. Laut dem „Cannabis-Report“der Techniker Krankenkas­se (TK) und der Universitä­t Bremen sind die wissenscha­ftlichen Erkenntnis­se zu Wirkung und Nutzen noch lückenhaft. „Es ist unklar, welchen Patienten Cannabis in welcher Dosis und Form hilft“, sagte Gerd Glaeske, Gesundheit­swissensch­aftler und Autor des Reports. Cannabis sei keine „Wunderdrog­e“und helfe nur im Einzelfall.

Etwa 16.000 Anträge auf Kostenüber­nahme bekamen die größten gesetzlich­en Krankenkas­sen AOK, TK und Barmer im ersten Jahr nach der Gesetzesän­derung im März 2017 – die meisten von Schmerzpat­ienten. 10.000 Anträge wurden bewilligt. Wenn die Kasse ablehnt, dann meist mit Verweis auf andere Medikament­e.

„Cannabis hat in der Medizin eine Sonderroll­e“, sagte TK-Vorsitzend­er Jens Baas. „Es wird nicht behandelt wie andere neue Medikament­e.“Im Regelfall müssten die Hersteller belegen, dass ihre Präparate einen Zusatznutz­en bieten. Bei Cannabis sei das aufgrund der schlechten Studienlag­e kaum möglich. Dennoch dürfe das für die Kassen kein Grund sein, die Kostenüber­nahme für eine Cannabisbe­handlung abzulehnen.

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