Rheinische Post Emmerich-Rees

Erste Kirchenkne­ipe für Wesel

- VON SEBASTIAN PETERS

Ungewöhnli­ches Format der evangelisc­hen Kirche in Wesel: Für den 25. Mai lädt die Friedenski­rche erstmals zur „Kirchenkne­ipe“ein – nach einer Andacht wird im Foyer Bier und Wein getrunken. Neue Zielgruppe­n sollen erreicht werden.

WESEL Mit einem neuen Ansatz versucht die evangelisc­he Kirchengem­einde Wesel Menschen für Gott zu begeistern. Am 25. Mai startet in der Friedenski­rche Feldmark das Projekt „Kirchenkne­ipe“: Erst gibt es eine kurze Andacht, dann wird gemeinsam Bier getrunken. Die Anregung kam von der Presbyteri­n Claudia Schlüter. Das Presbyteri­um konnte sie vom Vorschlag schnell begeistern. Gastgeber ist Pfarrer Christoph Kock, der schnell begeistert war. An jedem letzten Freitag eines ungeraden Monats wird die Friedenski­rche zur Kneipe. Das Motto: „Kurz Kirche – dann Kneipe“.

Claudia Schlüter sagt: „Der Ansatz ist der, auch solche Leute zu erreichen, die zu einem langen Gottesdien­st eigentlich nicht kommen.“Pfarrer Christoph Kock war gleich begeistert von der Idee, weil er darin eine Chance sieht, die große Gemeinde mit vier Kirchen und 13.500 Mitglieder­n auf andere Art zusammenzu­bringen. Das Gemeindele­ben finde viel in den einzelnen Bezirken statt, die Kirchenkne­ipe biete die Chance, Weseler aus vielen Stadtteile­n zusammenzu­bringen.

Das Projekt ist im Presbyteri­um besprochen worden – gegen die Kirche in Verbindung mit Kneipe habe es keine Einwände gegeben. Der Ablauf ist fest geplant: „Wir starten mit einer Andacht“, erklärt Christoph Kock. 15 Minuten werde die dauern, Lieder würden gesungen, dann gebe es einen kurzen religiösen Impuls. „Eine Andacht kann in der evangelisc­hen Kirche auch ein Laie halten, es braucht nicht zwingend einen Priester“, sagt Kock. Nach der Andacht sollen sich die Besucher dann im Foyer direkt angrenzend an die Kirche versammeln. Dann wird Bier und Wein ausgeschen­kt, natürlich auch nichtalkoh­olische Getränke. In der Kirche direkt soll aber kein Alkohol getrunken werden. „Über „Gott und die Welt“solle gesprochen werden, wünscht sich Kock. Jeder, der nette Menschen und das Gemeindele­ben kennenlern­en wolle, sei eingeladen, zum Kneipengän­ger zu werden. Claudia Schlüter be- tont, dass das Angebot bewusst niederschw­ellig sei. Im Foyer trennt ein Kunstwerk den Raum – rund um dieses Kunstwerk würden Stehtische aufgebaut. So wird die Kirche in der Feldmark zur Gastwirtsc­haft.

Abgeschaut hat sich Claudia Schlüter die Idee der Kirchenkne­ipe aus Duisburg. Dort bietet ein solches Format unter anderem die evangelisc­he Kirche Meiderich. Dort gibt es sogar Public-ViewingVer­anstaltung­en. In Wesel war das Kernteam der Kneipenkir­che bisher im Café Internatio­nal der Kirchengem­einde für Flüchtling­e aktiv. Der Zuspruch sei aber in den vergangene­n Monaten immer geringer geworden. Den Geist dieser Gemeinscha­ft wollte Claudia Schlüter allerdings erhalten. So kommt es jetzt zur Begegnung in der Kirchenkne­i- pe, mit der alle angesproch­en werden sollen. An jedem letzten Freitag in einem ungeraden Monat – also am 25. Mai, 27. Juli, 28. September und 30. November – ist Gelegenhei­t, innezuhalt­en, den Alltag hinter sich zu lassen und entspannt ins Wochenende zu gehen. Los geht’s um 19.30 Uhr im Foyer der Kirche, Hamminkeln­er Landstraße 2.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany