Das Fürstentum war sogar mal ein richtiger Staat
Das wissen die meisten Menschen nicht. Das Fürstentum der Familie Salm-Salm war mal ein eigener Staat im Sinne des Völkerrechts. Geschichte Das Fürstentum Salm war vom 30. Oktober 1802 bis zum 28. Februar 1811 ein eigener Staat. Er stand unter dem Einfluss von Frankreich. Napoleons Truppen hatten damals das Heilige Römische Reich Deutscher Nationen besiegt. Napoleon zog deutsche Herrscher an seine Seite. Darunter auch die Anholter Fürsten. Er wollte so seine Macht sichern. Weiblicher Einfluss Eine Tochter des Hauses Salm-Salm, Fürstin Amalie Zephyrine, war mit Napoleons erster Frau Joséphine und dem Außenminister Talleyrand in Paris befreundet. Das half den Anholtern, ihre Freiheit zu behalten. Fatale Scheidung Damit war es allerdings vorbei, als sich Napoleon von Joséphine scheiden ließ. Der Einfluss war dahin. Der den Anholtern freundlich gesinnte Außenminister war zuvor schon entlassen worden. Die Franzosen annektieren das Fürstentum. Der Wiener Kongress Aber es dauerte nicht lange und Napoleon war besiegt. 1815 trafen sich Europas Fürsten in Wien, um die alte Ordnung wiederherzustellen. Den Anholter Fürsten half das nichts. Ihr Staat wurde nicht mehr aufgerichtet, das Fürstentum stattdessen Preußen zugeschlagen. Ein Anholter als „Wunderwaffe“Johann Jakob von Brockhorst-Batenburg wurde seinerzeit einfach nur Graf An- holt genannt. Er wurde 1582 auf Burg Anholt geboren und war im Dreißigjährigen Krieg kaiserlicher Feldmarschall. Zu Ruhm gelangte er durch die Schlacht bei Stadtlohn (1623). Sie war ein Zusammentreffen der damals wichtigsten Kriegsherren. Der Graf wurde einer von ihnen durch diese Schlacht, in der er überraschend den berühmt-berüchtigten Christian von Braunschweig („Der wilde Herzog“) besiegte. Die evangelische Partei war danach lange Jahre geschwächt. Der Krieg ging erst 1648 zu Ende. Der Graf starb 18 Jahre vorher.
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