Rheinische Post Emmerich-Rees

Nütterden: Messeratta­cke endet tödlich

- VON MARC CATTELAENS

Ein junger Mann hat seine beiden Mitbewohne­r mit einem Messer angegriffe­n und schwer verletzt. Er nahm sich anschließe­nd mit einem Sturz aus Obergescho­ss des Hauses an der Dorfstraße (B 9) das Leben.

KRANENBURG-NÜTTERDEN Bei einer Auseinande­rsetzung unter Rumänen ist in Nütterden ein Mann gestorben, eine Frau und ein weiterer Mann wurden schwer verletzt. Die Polizei Krefeld und die Staatsanwa­ltschaft Kleve ermitteln nun, was zu dem tödlichen Streit geführt hat und was genau am Donnerstag­abend gegen 20.45 Uhr in dem Haus an der Dorfstraße (B 9) vor sich gegangen ist.

So viel stand gestern fest: Zur besagten Zeit gerieten einige Bewohner des Einfamilie­nhauses aneinander. Wie Polizei und Staatsanwa­ltschaft in einer gemeinsame­n Erklä-

Laut Polizei besteht für die beiden

Verletzten Rumänen keine Lebensgefa­hr mehr

rung gestern mitteilten, lebten in dem Haus insgesamt sechs Personen, die alle bei einer niederländ­ischen Leiharbeit­sfirma beschäftig­t sind.

Ein 23-jähriger Mann aus Rumänien griff bei der Auseinande­rsetzung mit einem Messer eine Frau (25) und ihren Freund (24), beide ebenfalls aus Rumänien, an. Der Täter verletzte seine Opfer schwer am Kopf und am Rücken.

Die anderen drei Bewohner, die aus Lettland kommen, waren ebenfalls zugegen, blieben laut der Pressemitt­eilung aber unverletzt. Sie waren Zeugen des Geschehens und beobachten dann, dass der 23-Jährige nach seiner Messeratta­cke in das Obergescho­ss des Hauses ging. Er stürzte aus dem Fenster auf die Terrasse.

Die genauen Umstände waren gestern noch unklar. Polizei und Staatsanwa­ltschaft gehen davon aus, dass es sich bei dem Sturz um einen willentlic­hen Akt handelte. Geprüft wird aber auch noch, ob der Mann unter Alkohol oder Drogeneinf­luss stand und möglicherw­eise aus dem Fenster gefallen ist. Ein Fremdversc­hulden schließt die Polizei jedoch definitiv aus, er wurde also nicht gestoßen. Nach RP-Informatio­nen ist der Mann mit dem Kopf auf einen Gartenzaun geschlagen. Auf der Terrasse des Hauses verstarb er dann an seinen schweren Kopfverlet­zungen.

Die schwer verletzte Rumänin und ihren ebenfalls schwer verletzten Partner fand die Polizei in dem Einfamilie­nhaus vor. Der Täter soll der Frau mit dem Messer in den Hals gestochen haben. Als die Rettungskr­äfte eintrafen, blutete die 25-Jährige stark. Sie wurde dann, ebenso wie ihr 24-jähriger Freund, auf dem Radweg vor dem Haus behandelt.

Anschließe­nd wurden die beiden Schwerverl­etzten mit dem Rettungswa­gen in die Radboud-Klinik nach Nimwegen gefahren. Dort wurden sie auch gestern noch weiterbeha­ndelt. Laut Polizei besteht für beide jedoch keine Lebensgefa­hr. Sie werden vom polizeilic­hen Opferschut­z betreut.

Die Bundesstra­ße 9 wurde nach dem Vorfall für etwa drei Stunden voll gesperrt.

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FOTOS (2): GUIDO SCHULMANN Feuerwehr und Polizei sicherten den Bereich rund um das Einfamilie­nhaus an der Dorfstraße ab. Die B 9 wurde für drei Stunden gesperrt.

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