Nütterden: Messerattacke endet tödlich
Ein junger Mann hat seine beiden Mitbewohner mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt. Er nahm sich anschließend mit einem Sturz aus Obergeschoss des Hauses an der Dorfstraße (B 9) das Leben.
KRANENBURG-NÜTTERDEN Bei einer Auseinandersetzung unter Rumänen ist in Nütterden ein Mann gestorben, eine Frau und ein weiterer Mann wurden schwer verletzt. Die Polizei Krefeld und die Staatsanwaltschaft Kleve ermitteln nun, was zu dem tödlichen Streit geführt hat und was genau am Donnerstagabend gegen 20.45 Uhr in dem Haus an der Dorfstraße (B 9) vor sich gegangen ist.
So viel stand gestern fest: Zur besagten Zeit gerieten einige Bewohner des Einfamilienhauses aneinander. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft in einer gemeinsamen Erklä-
Laut Polizei besteht für die beiden
Verletzten Rumänen keine Lebensgefahr mehr
rung gestern mitteilten, lebten in dem Haus insgesamt sechs Personen, die alle bei einer niederländischen Leiharbeitsfirma beschäftigt sind.
Ein 23-jähriger Mann aus Rumänien griff bei der Auseinandersetzung mit einem Messer eine Frau (25) und ihren Freund (24), beide ebenfalls aus Rumänien, an. Der Täter verletzte seine Opfer schwer am Kopf und am Rücken.
Die anderen drei Bewohner, die aus Lettland kommen, waren ebenfalls zugegen, blieben laut der Pressemitteilung aber unverletzt. Sie waren Zeugen des Geschehens und beobachten dann, dass der 23-Jährige nach seiner Messerattacke in das Obergeschoss des Hauses ging. Er stürzte aus dem Fenster auf die Terrasse.
Die genauen Umstände waren gestern noch unklar. Polizei und Staatsanwaltschaft gehen davon aus, dass es sich bei dem Sturz um einen willentlichen Akt handelte. Geprüft wird aber auch noch, ob der Mann unter Alkohol oder Drogeneinfluss stand und möglicherweise aus dem Fenster gefallen ist. Ein Fremdverschulden schließt die Polizei jedoch definitiv aus, er wurde also nicht gestoßen. Nach RP-Informationen ist der Mann mit dem Kopf auf einen Gartenzaun geschlagen. Auf der Terrasse des Hauses verstarb er dann an seinen schweren Kopfverletzungen.
Die schwer verletzte Rumänin und ihren ebenfalls schwer verletzten Partner fand die Polizei in dem Einfamilienhaus vor. Der Täter soll der Frau mit dem Messer in den Hals gestochen haben. Als die Rettungskräfte eintrafen, blutete die 25-Jährige stark. Sie wurde dann, ebenso wie ihr 24-jähriger Freund, auf dem Radweg vor dem Haus behandelt.
Anschließend wurden die beiden Schwerverletzten mit dem Rettungswagen in die Radboud-Klinik nach Nimwegen gefahren. Dort wurden sie auch gestern noch weiterbehandelt. Laut Polizei besteht für beide jedoch keine Lebensgefahr. Sie werden vom polizeilichen Opferschutz betreut.
Die Bundesstraße 9 wurde nach dem Vorfall für etwa drei Stunden voll gesperrt.