Rheinische Post Emmerich-Rees

Löw kritisiert Wagner scharf: „Als wären die anderen Idioten“

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BERLIN (sid) Bundestrai­ner Joachim Löw hat die Kritik des zurückgetr­etenen Fußball-Nationalsp­ielers Sandro Wagner vom FC Bayern München knallhart pariert. „Ich empfinde es als Kritik gegenüber seinen Kollegen, die auch spielen. Er stellt manche dar, die bei uns schon ewig spielen, die zu den Führungssp­ielern gehören, als wären sie ausgemacht­e Vollidiote­n“, sagte Löw am Freitag am Rande einer Veranstalt­ung der „Bild-Zeitung“in Berlin: „Als ob sie nur deswegen bei uns sind, weil sie nicht ihre Meinung sagen.“

Wagner war nach seiner ausgeblieb­enen Nominierun­g für die Weltmeiste­rschaft in Russland (14. Juni bis 15. Juli) zurückgetr­eten. Er erhob indirekt den Vorwurf, Löw akzeptiere nur Ja-Sager. „Ich kann ein Stück weit nachvoll- ziehen, dass er enttäuscht ist, das ist ja klar“, betonte Löw. „Ich finde seine Reaktion ein bisschen überzogen“, fügte er hinzu, denn: „Jeder, der uns kennt, weiß, wie wir die Spieler immer anhalten, ihre Meinung zu sagen, offen und ehrlich zu sein, uns kritisch gegenüberz­utreten. Diese Dinge werden bei uns groß geschriebe­n.“

Wagner (30) hatte am Mittwoch nach nur acht Länderspie­len seinen Rücktritt erklärt, nachdem Löw ihn am Dienstag nicht einmal in den vorläufige­n 27er-Kader berufen hatte. „Für mich ist klar, dass ich mit meiner Art, immer offen, ehrlich und direkt Dinge anzusprech­en, anscheinen­d nicht mit dem Trainertea­m zusammenpa­sse“, sagte er der Bild-Zeitung. Er könne Löws Entscheidu­ng „nicht ernst nehmen“.

„Als ob sie nur bei uns sind, weil sie nicht ihre Meinung

sagen“

Joachim Löw

Bundestrai­ner

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