Traditionsfest kommt weiter an
Besucher des Stiftungsfest des Tambourkorps und der Pfingstkirmes bekamen in Anholt viel geboten.
ANHOLT (B.T.) Was vor 69 Jahren begann, hat sich über die Jahre zu einem Höhepunkt im Vereinsjahr des Grenzland-Tambourkorps Anholt entwickelt: So feierte dieser traditionsgemäß sein 69. Stiftungsfest gemeinsam mit den Spielmannszügen aus Suderwick und Lowick und den Fahnenschwenkern aus Anholt und der Regniet. Es war schon ein tolles Bild, als sich nach der offiziellen Eröffnung und dem Fassanstich durch Bürgermeister Michael Carbanje mehr als 100 Musiker und über 20 Fahnenschwenker auf den Weg durch die Stadt machten und vor dem historischen Rathaus die Spielmannszüge ihre Musik erklingen ließen und die Fahnenschwenker ihr Können zeigten.
„Das ist heute mein erster Fassanstich“, musste der Erste Bürger der Stadt gestehen, „und geübt habe ich auch nicht.“„Das ist ein großes Fass“, unkte einer der Umstehenden, „wenn da was schief geht, wird man so richtig nass.“Schon prasselten viele Ratschläge auf den Bürgermeister ein. Aber die waren gar nicht nötig, denn genau zwei Schläge brauchte es, damit das kühle Nass in die bereit gestellten Gläser fließen konnte. Das Zapfen machten dem Bürgermeister auch keine Mühe. „Als ob er das geübt hätte“, meinte ein Zuschauer.
Nach dem Umzug ging es weiter im Festzelt, wo das Grenzland-Tambourkorps und die geladenen Spielmannszüge mit Titeln wie „Auf der Burg“, Oh, du schöner Westerwald“, „Thekenliesel“und die „Kleine Gar- de“die Ohren der Zuhörer verwöhnten. Am Abend war das DiscoTeam VGER in voller Aktion. Unter dem Motto „Alcatraz“heizte es den tanzwilligen Gästen ein.
Eine viel längere Tradition hat die Pfingstkirmes in Anholt, die gleichzeitig mit dem Stiftungsfest stattfindet. Aus Urkunden geht hervor, dass bereits im 15. Jahrhundert Pfingstprozessionen in Anholt stattgefunden haben, aus denen die heutige Anholter Kirmes hervorging. Sicher wäre die Kirmes heute verschwunden, wenn sich nicht vor fast 70 Jahren das Tambourkorps entschlos- sen hätte, am Pfingstwochenende sein Stiftungsfest zu feiern.
So freuten sich nicht nur Paul (3) und Max (5) auf Autoscooter, Feuerwehrauto und kleine Gewinnspiele an verschiedenen Ständen, auch Maja (7) genoss das Angebot und hatte sich schon beim Entenangeln und Luftballonwerfen versucht. „Ich sammele meine Punkte bis zum Ende der Kirmes“, erklärte die junge Dame, „dann kann ich mir einen großen Preis aussuchen. 50 Punkte habe ich schon und der Opa hat alles bezahlt.“Der Pfingstsonntag stand ganz im Zeichen der Fami- lie. Bei Kaffee und Kuchen konnten sich die Gäste die Vorführungen der Twirlingsgruppe und die der Tanzgruppe des VfL Anholt ansehen und den musikalischen Untermalungen des Grenzland-Tambourkorps lauschen. Abends rockte die Band Jukebox Sixx mit dem Besten aus 50 Jahren Musikgeschichte die Bühne. Mit dem Früh- und Dämmerschoppen und dem „Bromance Disco Team“klang am Montag das Stiftungsfest aus.
Die Schausteller waren einigermaßen zufrieden, spielte doch an den Pfingsttagen das Wetter mit.