Vier Buchstaben machten Robert Indiana berühmt
NEW YORK (dpa) In den 60er Jahren begann der US-Künstler Robert Indiana in New York mit dem Wort „love“(Liebe) zu experimentieren und schuf schließlich eine erste Skulptur für das Indianapolis Museum of Art: Oben „L“und „O“, letzteres leicht schräg, gestapelt auf „V“und „E“, das Ganze bunt und mannshoch. Heute stehen diese Skulpturen in Städten von Tokio bis New York und sind zu einem der wiedererkennbarsten Kunstwerke der Welt geworden. Ihr Schöpfer Robert Indiana ist nun mit 89 Jahren an Lungenversagen gestorben.
Die Skulptur aus vier Buchstaben war für Indiana Fluch und Segen. Er fühlte sich von seinen Nachahmern illegal kopiert und von der New Yorker Kunstwelt missverstanden. 1978 zog er sich auf eine kleine Insel vor der Küste des US-Bundesstaats Maine zurück, wo er nun auch starb. Geboren wurde er 1928 im US-Bundesstaat Indiana als Robert Clark, seinen Geburtsstaat verwandelte er später in seinen Künstlernamen.
Indiana ging nach der Schule zur Luftwaffe und studierte dann in Chicago Kunst. In den 50er Jahren ging er nach New York und wurde Teil der Kunstszene – mit heute be- rühmten Freunden wie Cy Twombly und Andy Warhol. Indiana wurde Mitbegründer der Pop-Art-Szene und schuf viel mehr als nur die „Love“-Skultpur. In dunklen Werken kritisierte er die Oberflächlichkeit der amerikanischen Gesellschaft. „Er war ein Künstler der Konsequenz, der als One-Hit-Wonder missverstanden wird“, sagte Maxwell Anderson vom Dallas Museum of Art einmal der „New York Times“.
Zuletzt hatte Indiana ein kleines Comeback erlebt, vor allem mit einer Retrospektive des New Yorker Whitney Museums 2013 – die bezeichnenderweise den Titel „Robert Indiana: Beyond Love“trug.