Rheinische Post Emmerich-Rees

Willibrord-Gymnasium: Mit 14 Jahren zum Studium an die Uni

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EMMERICH ( Christian Schmitt) Dem Willibrord-Gymnasium geht der kluge Nachwuchs nicht aus. Neuester Beweis: Sechs Schüler wurden ausgezeich­net, weil sie im Winterseme­ster an der Universitä­t DuisburgEs­sen ein Frühstudiu­m absolviert haben. Ob Soziologie, Medizin, Informatik oder Psychologi­e – die jungen Studenten, allesamt zwischen 14 und 16 Jahre alt, decken ein breites Fächerspek­trum ab. Ein ganzes Semester lang sind Sarah Rakebrandt, Yannis Ruß, Anna Heiting, Cem Aker, Malte Temm und Sarah Ricken einen Tag in der Woche ins Ruhrgebiet gefahren, um dort an Vorlesunge­n teilzunehm­en. Und hatten dort eine gute, wenn auch anstrengen­de Zeit. Morgens ging es teilweise schon um 6 Uhr mit dem Zug los, versäumte Unterricht­sstunden mussten nachgearbe­itet werden.

„Den Schulstoff nachzuhole­n, war aber eigentlich kein großes Problem“, sagt Cem Aker, der sein Frühstudiu­m sogar verlängert hat und derzeit ein zweites Semester im Fach Wirtschaft­swissensch­aften absolviert. An der Uni hat er sogar zwei Klausuren geschriebe­n und bestanden, eine mit 1,3. Dass es zu keinen ernsthafte­n Problemen in der Schule kommt, dafür sorgt auch das Auswahlver­fahren am Willibrord. „Jeder Schüler, der an dem Programm teilnehmen möchte, sollte mindestens einen Notenschni­tt von 1,9 haben“, sagt Lehrer Jörg Brinkmann, der die Hochbegabt­enförderun­g koordinier­t. „Außerdem führen wir mit jedem ein persönlich­es Gespräch und entscheide­n dann, ob die nötige Reife vorhanden ist. Und wenn der Schnitt dann bei 2,0 liegt, ist das auch kein Problem.“

Sarah Rakebrandt hat den Einblick in den Uni-Alltag genossen. „Man kann in den Vorlesunge­n auch mal aufs Handy gucken oder etwas essen, ohne dass sich der Dozent aufregt.“Freiheiten, die es in der Schule nicht gibt. Auch Cem findet, dass die Uni deutlich mehr Spaß macht. Brinkmann nimmt ihnen diese Meinung nicht übel, begrüßt sie sogar: „Das ist ja auch Sinn des Ganzen. Letztlich bilden wir für die Unis aus.“

Das Willibrord-Gymnasium stellte mit sechs von 71 die drittmeist­en Frühstuden­ten an der Uni.

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