Bach in St. Vitus – eine Erfolgsgeschichte
ELTEN (HW) Hans Linnartz und sein Bach Collegium Rhenanum bewiesen bei ihrem Konzert in der St- Vitus-Kirche in Hochelten einmal mehr, dass die Aufführungspraxis und -Besetzung eine große Zustimmung bei den Besuchern findet – denn die in der Kirche waren fast alle Plätze voll. „Sie haben noch nicht erlebt, dass Pfingsten und Ostern auf einen Tag fallen. Bei uns ist es soweit, aber nur durch einen Zufall. Heute haben wir bei den Instrumenten eine seltene Zusammenstellung, vor allem bei den Bläsern. Es wäre schade, wenn sie nur für zwei Stücke in der Pfingstkantate hier wären. Daher habe ich sie für zwei weitere Stücke aus Bachs Osteroratorium eingesetzt“, sagte er.
Mit einem sehr gefühlvollen Adagio aus dem Oster-Oratorium und einem Oboensolo (Eva Elgeti) zu begleitenden Streichern gelang ein schöner Einstieg ins pfingstliche Geschehen. Diesem folgte wie ein Sturmwind der rauschende Chor „Eröffnet ihr Himmel die prächtigen Bogen, der Löwe von Juda kommt siegend gezogen“. Dabei hatte der etwa 30-köpfige Chor etwas Mühe, sich gegen die durch die Bläser dominierenden Instrumente durchzusetzen.
Die anschließenden vokalen Solopartien sangen Merel van Schie, Alt (Arie), Birgit Welsing, Sopran (Recitativ) Ton Tegelaar, Bass (Recitativ). Birgit Welsings Sopranstimme konnte mühelos die hohe Partien schaffen. Angenehm war auch Ton Tegelaars volle Bassstimme. Ein besonderer Genuss für die Zuhörer war die Arie „Wohl euch, ihr auser- wählten Seelen“, deren Text aus einer früheren Hochzeitskantate entstammt, die Bach für seine Komposition zugrunde legte. Die romantische Stimmung dieser Arie wird durch den Einsatz von zwei Traversflöten unterstützt. Merel van Schies warme Altstimme passte ausgezeichnet.
Beim gewaltige Schlusschor „Friede über Israel“konnten noch einmal die drei Trompeten ihr besonderes Können zeigen. Auffällig waren die klaren hohen Töne (Pikkolotrompeten), die dem Gesamtklang, gemeinsam mit Pauken, Holzbläsern und Streichern, einen besonderen Glanz verliehen.