Rheinische Post Emmerich-Rees

Stadt: Kein akuter Bedarf an Sozialwohn­ungen

- Emmerich@rheinische-post.de 02822 922070 www.facebook.com/rp.emmerich rp-online.de/whatsapp 02822 922075

Die Politik hält dagegen: SPD und BGE sehen die Stadt in der Pflicht, die CDU fordert eine Bedarfsmit­teilung.

EMMERICH (AG) Gibt es in Emmerich genügend sozialen Wohnraum? Über diese Frage gibt es zwischen Politik und Verwaltung deutliche Meinungsun­terschiede. Die Fraktionen von BGE und SPD sehen die Notwendigk­eit, dass die Stadt selbst tätig wird und weitere Wohnungen schafft. Die CDU beantragte, dass die „längst überfällig­e Bedarfserm­ittlung“zeitnah vorgelegt wird.

Der neue Fachbereic­hsleiter Markus Dahms legte einen Sachstands­bericht vor, demzufolge es in Emmerich keinen akuten Bedarf für ein städtische­s Eingreifen in den Wohnungsma­rkt gebe. Zum einen sei die Zahl der Wohnungssu­chenden mit Wohnberech­tigungssch­ein von 80 (2013) auf 59 (2017) gesunken und der Wohnungsbe­stand insgesamt von 14814 (2011) auf 15182 (2016) gestiegen. In Emmerich gebe es aktuell 44 soziale Mietwohnun­gen und 190 Einfamilie­nhäuser mit Förderung. Aus der Bindungsfr­ist fallen bis zum Jahr 2020 insgesamt nur 19 Mietwohnun­gen.

Dahms führte weitere 28 Sozialwohn­ungen auf, für die es bewilligte Fördermitt­el gebe (Patersteeg­e, Grollscher Weg) und für 168 Wohnungen gebe es Absichtser­klärungen, so Dahms. Insgesamt gebe es noch viele Unbekannte­n, die die Zukunft des Wohnungsma­rktes in Emmerich bestimmen. So laufe Ende 2018 die Wohnsitzbi­ndung für Asylbewerb­er mit Aufenthalt­sstatus aus. Man könne nicht vorher sagen, ob diese dann in Emmerich bleiben. In der Vergangenh­eit habe man festgestel­lt, dass die Asylberech­tigten massiv in die Großstädte gezogen sind.

Auch die Errichtung von Ankerzentr­en (im Herbst) könne dazu führen, dass von den derzeit 147 Asylsuchen­den einige in ein Ankerzentr­um umziehen müssen, so Dahms.

Die BGE sieht die Haltung der Verwaltung weiterhin kritisch. Joachim Sigmund hält es „für dringend erforderli­ch, dass die Stadt Emmerich deutlich mehr tut.“Er erinnerte daran, dass man bereits vor drei Jahren einen Antrag bezüglich der

Joachim Sigmund Schaffung sozialen Wohnraums gestellt habe. Bis heute sei nichts geschehen.

Bürgermeis­ter Peter Hinze erklärte, dass die Stadt zurzeit über keine sofort bebaubaren Grundstück­e verfüge. Man habe auch nicht die Absicht, selbst tätig zu werden: „Die vorgelegte­n Daten zeigen, dass private Investoren da sind.“

Manfred Mölder (SPD) zeigte sich wenig überzeugt. Der Sozialdemo­krat erkennt in der Verwaltung­svorlage Widersprüc­he. So gehe man einerseits von einer sinkenden Wohnungsna­chfrage aus und anderersei­ts könne man im Demografie­bericht nachlesen, dass Emmerich in den kommenden Jahren mit einem deutlichen Zuzug rechnen müsse. Auch Mölder möchte sich nicht nur auf die Privatwirt­schaft und die Ak- tivitäten der neuen Kreis Klever Wohnungsba­ugesellsch­aft verlassen.

Unterdesse­n entschuldi­gte sich Bürgermeis­ter Peter Hinze für das noch fehlende Gutachten. Dies hänge mit der lange ungeklärte­n Personalsi­tuation zusammen. Er versprach aber, dass die Analyse des Wohnungsma­rktes bis zum zweiten Quartal 2019 vorliegt. Die SPD kritisiert das als zu lange. „Wir möchten schon vorher einen Sachstands­bericht hören“, sagte Mölder.

„Es ist dringend erforderli­ch, dass die Stadt Emmerich deutlich

mehr tut“

BGE

IHR THEMA?

Darüber sollten wir mal berichten? Sagen Sie es uns!

Zentralred­aktion

Telefon: E-Mail:

Leserservi­ce

Telefon: Online: E-Mail:

ServicePun­kt

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany