Löw: Neuer fährt nur als Nummer eins mit
Der Torwart von Bayern München stellt sich im Trainingslager in starker Form vor.
EPPAN (dpa) Den entspannten Sonntag mit Yoga, Mountainbike und Hotelpool konnte Manuel Neuer in der Südtiroler Bergwelt einfach nur genießen. Besser hätte die Startphase im WM-Vorbereitungslager für den Kapitän der Fußball-Nationalmannschaft nicht laufen können. Der Ausnahmetorhüter Neuer stellte sich nach acht Monaten Verletzung auf dem Trainingsplatz nicht nur in erstaunlicher Verfassung vor. Auch eine MRT-Kontrolluntersuchung in Bozen zeigte keine Auffälligkeiten am dreimal gebrochenen linken Mittelfuß. Und sein Chef Joachim Löw überraschte in Eppan mit einer Grundsatzentscheidung für die WM: Weltmeister Neuer wird in Russland als Nummer eins auflaufen – oder gar nicht. Neu- er müsse aber auch selbst das Gefühl haben, in der Verfassung zu sein, „dass alle Abläufe stimmen“, sagte Löw.
Für den Trainer läuft die Vorbereitung auf das WM-Abenteuer in Russland so, „wie ich mir das vorstelle“. Alle Spieler bis auf Jérôme Boateng sind inzwischen körperlich „auf einem Level“, wie Löws Assistent Marcus Sorg zufrieden berichtete. Dazu exportierte Toni Kroos mit seinem vierten ChampionsLeague-Sieg ein weiteres Stück Optimismus ins Südtiroler DFB-Teamhotel. Der Real-Madrid-Star übermittelte nach dem Endspielsieg gegen den FC Liverpool seinen Daumen drückenden DFB-Kollegen am TV-Schirm: „Wir wollen unseren Titel in Russland verteidigen.“
Kroos wird im Laufe der Woche „mit einer breiten Brust“nach Eppan nachkommen, wie Manager Oliver Bierhoff bemerkte: „Dann wird er sicherlich aufgefordert, dass der nächste Titel her soll“, sagte Bierhoff mit einem Lächeln. Die Spieler von Routinier Sami Khedira von Juventus Turin bis zum Leipziger WM-Neuling Timo Werner versprühen im Trainingscamp drei Wochen vor dem WM-Ernstfall am 17. Juni gegen Mexiko ohnehin Vorfreude. „Es ist ein erfrischender Konkurrenzkampf, der die älteren Spieler pusht“, sagte Weltmeister Khedira.
Die sportliche Leitung spendierte den 26 Profis in Eppan einen heitersportlichen Sonntag. In kleineren Gruppen vergnügten sich Thomas Müller und die Kollegen beim Yoga,