Rendschmidt überragt in Duisburg
Der Doppel-Olympiasieger hat beste Karten für den Startplatz im Einer-Kajak bei der WM in Portugal.
DUISBURG (sid) Olympiasieger Max Rendschmidt reckte in der Gluthitze von Duisburg die Faust in den Himmel, Topstar Sebastian Brendel half dagegen auch die Unterstützung von Töchterchen Hanna nicht. Die deutsche Kanu-Flotte hat bei ihrem Heim-Weltcup einen Saisonstart mit Licht und Schatten erlebt. Während der überragende Rendschmidt an zwei der insgesamt vier Siegen in den olympischen Klassen beteiligt war, sucht Canadier-Ass Brendel zwei Wochen vor der EM in Belgrad noch seine Form.
Mann des Wochenendes war somit Doppel-Olympiasieger Rendschmidt, der im Kajak sowohl im Einer als auch im Vierer zum „WedauGold“paddelte. „Ich habe den inneren Schweinehund überwunden. Das harte Training hat sich ausgezahlt“, sagte der Essener, dessen hart erkämpfter Einer-Sieg gegen Weltmeister Tom Liebscher (Dresden) das Highlight des Samstags war. 24 später führte Rendschmidt als Schlagmann auch den Vierer zum Sieg – mit Liebscher als Teamkollegen.
Rendschmidt hat damit auch beste Karten im Kampf um den deutschen Einer-Startplatz bei der EM sowie WM in Portugal (23. bis 26. August). „Die Entscheidung ist aber noch nicht gefallen. Wir wissen, dass Tom ein Spätstarter ist. Für uns ist das ein Luxusproblem“, sagte Sportdirektor und Chef-Bundestrainer Jens Kahl. Für die weiteren deutschen Siege bei Temperaturen von 30 Grad im „Kanu-Wimbledon“sorgten die Weltmeister Peter Kretschmer und Yul Oeltze im Canadier-Zweier sowie die WM-Fünf- ten Max Hoff und Marcus Groß (Essen/Berlin) im Kajak-Zweier.
Der dreimalige Canadier-Olympiasieger Brendel (Potsdam) löste zwar das WM-Ticket, kam auf seiner Paradestrecke über 1000 m aber fast 3,5 Sekunden nach seinem Dauerrivalen Martin Fuksa ins Ziel. Zu allem Überfluss verbesserte der Tscheche auch Brendels inoffiziellen Weltrekord um mehr als eine Sekunde auf 3:42,385 Minuten. „Es hätte für meinen Geschmack durchaus etwas enger sein können“, sagte Brendel.