Rheinische Post Emmerich-Rees

Das Aus für interfrakt­ionelle Gespräche ist da

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Die Schermbeck­er Haupt- und Finanzauss­chusssitzu­ng begann gestern mit einem handfesten Streit.

SCHERMBECK (hs) Eine von allen Fraktionen bislang als gute demokratis­che Einrichtun­g verstanden­e Gesprächsr­unde wurde gestern zu den Akten gelegt. Interfrakt­ionelle Gespräche in der bisherigen Form wird es nicht mehr geben.

Seit seinem Amtsantrit­t hatte Bürgermeis­ter Mike Rexforth regelmäßig alle Fraktionen eingeladen, um sie mit Informatio­nen zu versorgen, die dazu beitragen sollten, Entscheidu­ngsprozess­e sachgerech­ter treffen zu können. Solche interfrakt­ionellen Gespräche sind in der Gemeindeor­dnung nicht vorgesehen. Sie wurden vom Bürgermeis­ter als Möglichkei­t verstanden, eine gute Basis für das gemeinsame Handeln der Parteien zum Wohl der Gemeinde Schermbeck zu schaffen.

CDU-Fraktionsc­hef Klaus Schetter beantragte die Beendigung der Gespräche. Der SPD-Fraktionsv­orsitzende Michael Fastring stimmte zu mit den Worten: „Mit Ihnen, Herr Roth, werde ich nicht mehr zu einem interfrakt­ionellen Gespräch zusammenko­mmen.“

Anlass für diese Entscheidu­ng, die begleitet wurde von teilweise recht feindselig­en Formulieru­ngen, war das Vorgehen des BfB-Fraktionsv­orsitzende­n Klaus Roth beim Thema „Schließung des Edeka-Marktes“. Roth hatte der Verwaltung vorgeworfe­n, in den letzten zehn Jahren nichts unternomme­n zu haben und zu wenig informiert worden zu sein.

Verwaltung, CDU- und SPD-Vertreter machten gestern verärgert und erregt in der Sitzung deutlich, dass der Edeka-Markt wiederholt Thema in den interfrakt­ionellen Gesprächen gewesen sei. Insofern sei Roths in den Medien gestreute Behauptung der mangelnden Informatio­n und der Untätigkei­t der Verwaltung völlig verfehlt. Als besonders schlimm wurde bewertet, dass Roth durch die Bekanntgab­e von In- terna und Namen Grundeigen­tümer und Investoren verärgere. „Sie nennen erneut Namen. Sie versauen möglicherw­eise den Erfolg“, stellte Schetter fest und bat Roth: „Seien Sie doch endlich vernünftig.“

Mit der fehlenden Bereitscha­ft, sich interfrakt­ionell mit Roth an einen Tisch zu setzen, sind Gespräche anderer Fraktionen untereinan­der nicht ausgeschlo­ssen. Der Bürgermeis­ter bot den übrigen Fraktionen an, weiter freiwillig Informatio­nen zu geben. Sachlich stellte Rexforth zu den als Falschmeld­ungen empfundene­n Formulieru­ngen Roths fest, dass die Verträge von Edeka erst am 30. Juni auslaufen und sich für die Gemeinde erst dann die Möglichkei­t ergibt, intensiv mit neuen Planungen zu beginnen.

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FOTO: ACHRIV In der Kritik: Klaus Roth

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