Erinnerungen an die gemeinsame Schulzeit
(B.T.) Es war das Kriegsjahr 1944, als 60 kleine i-Dötzkes, manche davon nicht einmal sechs Jahre alt, in Isselburg eingeschult wurden. Erst mussten evangelische und katholische Kinder noch getrennt unterrichtet werden. Im Mai 1945 wurden beide Schulen wegen Kriegsschäden zusammengelegt. Fortan wurde gemeinsam die Schulbank gedrückt. Den Unterricht gab Fräulein Terhardt im Sommer 1945 unter den Lindenbäumen, bis dann im Herbst der geregelte Unterricht wieder losging. Da waren die Klassen wieder hergestellt und der Ofen der Heizung konnte wieder beheizt werden. Dafür jedoch mussten auch die Schüler Brennmaterial mitbringen. 1947 jedoch wurde die evangelische Schule nicht mehr als Lagerraum gebraucht und evangelische und katholische Kinder gingen dann bis zum Ende ihrer Schulzeit im Jahre 1953 wieder getrennte Wege. An das und noch an vieles mehr können sich 15 Ehemalige erinnern, die vor 65 Jahren aus der Schule entlassen wurden und sich nun wieder einmal zum Klassentreffen eingefunden hatten, um zu klönen, Erinnerungen auszutauschen und auch zu erzählen, wie es ihnen in den vergangenen fünf Jahren so ergangen ist. Hermann Terhorst war dafür sogar aus München angereist. „Es ist einfach nett, die alten Kollegen so regelmäßig wieder zu sehen“, erklärte Terhorst, „und ich finde das selbst- verständlich.“Zum 50-jährigen Klassentreffen waren nämlich 26 Ehemalige für drei Tage nach München gefahren, um einmal fern der Heimat in alten Erinnerungen zu schwelgen. Auch Werner Specking, der in Leopoldshafen wohnt, gehört zu denjenigen, die fast immer am Klassentreffen teilnehmen. Obwohl es Krieg war, erinnert er sich gerne an die ersten Jahre in der Schule. „Ich mochte es, wenn es Fliegeralarm gab, denn dann fiel die Schule aus“, erzählte er, „ich wohnte in der Feldmark, hatte einen weiten Schulweg und durfte bei Alarm dann immer mit zu Hermann Terhorst. Da habe ich mich gefreut, denn Hermann hatte die schöneren Spielsachen.“Das erste Klassentreffen fand 1974 statt – ohne Beteiligung der evangelischen Mitschüler. „Doch bereits vier Jahre später haben wir auf Wunsch der evangelischen Schulkameraden ein gemeinsames Klassentreffen gestaltet“, berichtete Herbert Heßling, „und seitdem treffen wir uns regelmäßig alle fünf Jahre.“Das Organisationsteam – Rudi Ernst, Herbert Heßling, Heinz Huethorst und Elvira Schweckhorst – hatten wieder einmal ganze Arbeit geleistet. Nach einem Rundgang durch die Stadt wurde erst einmal im „Landhaus zur Issel“lecker gegessen, mit einer DVD über Isselburg sich die Zeit vertrieben und bei Kaffee und Kuchen blieb noch eine Menge Zeit, um über alte Zeiten zu plaudern. Wenn alle gesund bleiben, dann findet das nächste Klassentreffen wieder in fünf Jahren statt – dann mit einer runden Zahl – 70 Jahre nach der Schulentlassung.