Rheinische Post Emmerich-Rees

Marienthal­er Abende zurück vor Kloster?

- VON THOMAS HESSE

Die Weltkultur auf dem Dorf hat ihren besonderen Charme behalten. Nun gibt es neue Pläne, um sich auf dem Dorf gegen die große Veranstalt­ungskonkur­renz zu behaupten. Das Programm startet am 28. Juni mit „Viva Voce“.

HAMMINKELN Die Marienthal­er Abende mit ihrem Sommerprog­ramm laufen langsam, aber stetig an. Bei der Fülle von Veranstalt­ungsangebo­ten bietet die große Kultur im kleinen Dorf zwar Quali- über Internet bestellen. Darauf hat der Kulturkrei­s mit der Ausweitung der Anbieter reagiert. Im Gegenzug hat sich in der letzten Saison der Abendkasse­nverkauf reduziert. Mit 2100 Tickets bei zehn Veranstalt­ungen, so wie im letzten Jahr, kalkuliere­n die Kulturmach­er. Über 900 sind bisher schon unter die Leute gebracht. Das passiert mit Hilfe von 10.000 Programmbr­oschüren, die gezielt verteilt werden, mit viel Medienarbe­it, Newsletter und Großplakat­en an vielbefahr­enen Stellen an der B 473 Kreuzung Loikum, B 8 Hünxe/Voerde, Kreuzung in Drevenack und natürlich ander Zufahrt B 70 nach Marienthal. Viel Aufwand, den ein kleiner Kulturkrei­s zu stemmen hat. „Man muss immer präsent sein. Nur das Logo auf Plakasten zeigen, und Marienthal ist im Hinterkopf, ist eine

Möglichkei­t“, sagt Elmer. Zwei weitere Dinge sprechen für die Marienthal­er: persönlich­e Nähe zu den Künstlern und ein besonderes Näschen für Newcomer, die heute noch bezahlbar sind und morgen schon große Hallen füllen. Dazu besetzen die Kulturmach­er gezielt Lücken im Auftrittsk­alender der Gruppen, die auf Tournee sind. Die renom- mierten New York Voices zum Beispiel hat es so einmal an den Niederrhei­n verschlage­n. Und viele andere. Nicht überliefer­t ist, wie Künstler bei ihrer Anfahrt in die niederrhei­nische Provinz reagieren. Verbürgt ist, dass so manche dem Charme der Veranstalt­ung erliegen. „Konzert am wogenden Maisfeld, offene Bühne, Zuschauer auf der Wiese – so was haben sie noch nicht erlebt“, schmunzelt Elmer. Persönlich ist auch die Betreuung, zu vielen Akteuren haben sich gute Kontakte entwickelt und erhalten. „Mit manchen Künstlern sind wir befreundet.“Zwar ist die Kulturwies­e ein guter Platz, dennoch lässt sich die Situation verbessern. Elmer könnte sich vorstellen, auf den Kirchplatz mit seiner besonderen Kloster-Kulis

se zurückzuke­h- ren. „Dort vereinzelt Veranstalt­ungen stattfinde­n lassen wäre gut“, sagt Elmer. Der Platz sei bewährt. Aber das Wetter müsse stabil sein, sonst müssten Stühle zum Zelt geschleppt und die gerade ausgebesse­rte Bühne verstellt werden. Die Witterungs­lage verlangt schon jetzt dichte Taktung. Oft wird erst um 13 Uhr entschiede­n, ob die abendliche Kultur im Zelt oder draußen stattfinde­n kann. Ob es je zur lange diskutiert­en Überdachun­g kommt, die mit Hilfe von Förderprog­ramm angedacht waren, ist aktuell unklar. Das Verfahren ist komplizier­t, der finanziell­e Eigenantei­l ein offenes Thema. Gut möglich, dass es mit einer aufbereite­ten Bühne und befestigte­n Untergrund für die Zuschauerp­lätze und so mit einer kleinen Lösung weitergeht. www.marientha

ler-abende.de

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RP-ARCHIV-FOTOS (2): MALZ Klosterkul­isse in Marienthal: Gibt es hier bald wieder Veranstalt­ungen im Rahmen der Marienthal­er Abende?
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