Marienthaler Abende zurück vor Kloster?
Die Weltkultur auf dem Dorf hat ihren besonderen Charme behalten. Nun gibt es neue Pläne, um sich auf dem Dorf gegen die große Veranstaltungskonkurrenz zu behaupten. Das Programm startet am 28. Juni mit „Viva Voce“.
HAMMINKELN Die Marienthaler Abende mit ihrem Sommerprogramm laufen langsam, aber stetig an. Bei der Fülle von Veranstaltungsangeboten bietet die große Kultur im kleinen Dorf zwar Quali- über Internet bestellen. Darauf hat der Kulturkreis mit der Ausweitung der Anbieter reagiert. Im Gegenzug hat sich in der letzten Saison der Abendkassenverkauf reduziert. Mit 2100 Tickets bei zehn Veranstaltungen, so wie im letzten Jahr, kalkulieren die Kulturmacher. Über 900 sind bisher schon unter die Leute gebracht. Das passiert mit Hilfe von 10.000 Programmbroschüren, die gezielt verteilt werden, mit viel Medienarbeit, Newsletter und Großplakaten an vielbefahrenen Stellen an der B 473 Kreuzung Loikum, B 8 Hünxe/Voerde, Kreuzung in Drevenack und natürlich ander Zufahrt B 70 nach Marienthal. Viel Aufwand, den ein kleiner Kulturkreis zu stemmen hat. „Man muss immer präsent sein. Nur das Logo auf Plakasten zeigen, und Marienthal ist im Hinterkopf, ist eine
Möglichkeit“, sagt Elmer. Zwei weitere Dinge sprechen für die Marienthaler: persönliche Nähe zu den Künstlern und ein besonderes Näschen für Newcomer, die heute noch bezahlbar sind und morgen schon große Hallen füllen. Dazu besetzen die Kulturmacher gezielt Lücken im Auftrittskalender der Gruppen, die auf Tournee sind. Die renom- mierten New York Voices zum Beispiel hat es so einmal an den Niederrhein verschlagen. Und viele andere. Nicht überliefert ist, wie Künstler bei ihrer Anfahrt in die niederrheinische Provinz reagieren. Verbürgt ist, dass so manche dem Charme der Veranstaltung erliegen. „Konzert am wogenden Maisfeld, offene Bühne, Zuschauer auf der Wiese – so was haben sie noch nicht erlebt“, schmunzelt Elmer. Persönlich ist auch die Betreuung, zu vielen Akteuren haben sich gute Kontakte entwickelt und erhalten. „Mit manchen Künstlern sind wir befreundet.“Zwar ist die Kulturwiese ein guter Platz, dennoch lässt sich die Situation verbessern. Elmer könnte sich vorstellen, auf den Kirchplatz mit seiner besonderen Kloster-Kulis
se zurückzukeh- ren. „Dort vereinzelt Veranstaltungen stattfinden lassen wäre gut“, sagt Elmer. Der Platz sei bewährt. Aber das Wetter müsse stabil sein, sonst müssten Stühle zum Zelt geschleppt und die gerade ausgebesserte Bühne verstellt werden. Die Witterungslage verlangt schon jetzt dichte Taktung. Oft wird erst um 13 Uhr entschieden, ob die abendliche Kultur im Zelt oder draußen stattfinden kann. Ob es je zur lange diskutierten Überdachung kommt, die mit Hilfe von Förderprogramm angedacht waren, ist aktuell unklar. Das Verfahren ist kompliziert, der finanzielle Eigenanteil ein offenes Thema. Gut möglich, dass es mit einer aufbereiteten Bühne und befestigten Untergrund für die Zuschauerplätze und so mit einer kleinen Lösung weitergeht. www.marientha
ler-abende.de