Rheinische Post Emmerich-Rees

„Emmerich fast so schön wie die Nordsee“

- VON MONIKA HARTJES

Marco Guicciardi­ni (43) ist neuer Leiter des Embricana. Der Mann aus Velbert wollte in den Norden, landete aber am Niederrhei­n.

EMMERICH Nach gut zwei Monaten Vakanz, die nach der fristlosen Kündigung des vorherigen EmbricanaB­adleiters im März entstanden war, konnte die Lücke nun geschlosse­n werden. „Wir sind froh, dass wir es in relativ kurzer Zeit geschafft haben, die Stelle kompetent neu zu besetzen“, sagte Stadtwerke-Chef Udo Jessner am Mittwoch. Das Freizeitba­d sei ein großer Betrieb mit rund 50 Mitarbeite­r. „Mit Marco Guicciardi­ni haben wir jemanden, dem wir zutrauen, das Schiff hier gut zu lenken.“

Seit 1992 – damals machte er die Ausbildung zum Fachangest­ellten für Bäderbetri­ebe in Wuppertal – ist Marco Guicciardi­ni in diesem Bereich tätig. Der gebürtige Velberter – mit italienisc­hen Wurzeln durch seinen Vater – begann 1995 bei den Stadtwerke­n in Velbert, wurde 2015 Meister für Bäderbetri­ebe und machte 2016 seinen Betriebswi­rt. Der 43-Jährige ist Vater von drei Kindern. In Velbert habe er viel gelernt, sagte Guicciardi­ni bei seiner Vorstellun­g. Da er seit seinem fünften Lebensjahr immer Sport trieb, unter anderem Taekwondo, durfte er dort ebenfalls die Wassergymn­astik-Kurse übernehmen und entwickelt­e sich hier weiter. Seit 13 Jahren ist er Ausbilder im Bereich Aquafitnes­s.

Als 2015 die große Flüchtling­swelle kam, war er einer der ersten, der sich mit der Problemati­k von Flüchtling­en in Bädern auseinande­rsetzte und ein Konzept erstellte, das half, Konflikte zu vermeiden und Probleme bereits im Vorfeld zu lösen. Mit seinem Konzept ging er zum Berufsverb­and und übernahm die Schulung von Badangeste­llten in diesem Bereich. Ein anderes Thema, mit dem er sich beschäftig­t, ist das „Qualitätsm­anagement“– die Optimierun­g von Bäderbetri­eben.

Zwar habe er zunächst eher im Norden Deutschlan­ds nach einer adäquaten Stelle gesucht, da er Hobbys wie Surfen und Segeln betreibe. „Aber Emmerich ist fast genauso schön wie die Nordsee“, sagte er. Außerdem sei er „Wahlhollän­der“, habe viele Jahre mit der Familie Urlaub in den Niederland­en gemacht, wo auch sein Schiff lag.

„Herr Guicciardi­ni sprudelt vor neuen Ideen“, sagte Udo Jessner. Zurzeit sei man im „Brainstorm­ing“, sagte der neue Badleiter, der seit dem 1. Juni tätig ist und voll des Lobes für das Team ist. „Personal mit so einem großen Potenzial und so einer positiven Arbeitsein­stellung habe ich noch nie gesehen“, sagte er. Er fühle sich schon nach den ersten Tagen wie zuhause, weil ein so tolles Betriebskl­ima herrsche.

Der Eventkalen­der für 2019 ist bereits in Planung, das Animations­programm soll noch ausgebaut werden. Ansonsten halte er es nach dem Goethe-Spruch: „Erfolg hat drei Buchstaben: Tun!“

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