Grundschule: Gerwers dämpft Erwartungen
Der Bürgermeister wurde vom Plan der Waldorf-Initiative, das Grundschul-Gebäude weiter zu nutzen, überrascht. Er freue sich auf ein Gespräch, machte aber schon klar, was das Vorhaben kosten würde und welche Hürden bestehen.
REES (rey) Auch wenn es die Mitglieder wohl schon wissen dürften: „Der Aufsichtsrat der Stadtwerke Rees muss jetzt über den aktuellen Stand, was einen möglichen neuen Standort betrifft, formell informiert werden“, sagt Bürgermeister Christoph Gerwers. Denn nachdem sich die Waldorf-Initiative ernsthaft für die ehemalige Grundschule interessiert, liegen die Pläne für den angedachten Stadtwerke-Umzug dorthin erst einmal auf Eis.
„Wir warten jetzt das Gespräch ab, das für Anfang Juli im Rathaus anberaumt ist“, erklärt Gerwers. Er wisse selbst überhaupt nicht, was sich die „sehr engagierte Bürgerini-
Die Betriebskosten der Waldorf-Schule würde nur zu etwa 87 Prozent vom Land getragen.
tiative genau vorstellt“. Klar sei nur, dass das Vorhaben, aus dem teilweise unter Denkmalschutz stehenden Gebäude eine Waldorf-Schule mit 500 bis 600 Schülern, „sehr teuer wird“, sagt Gerwers.
Denn schon für die teilweise Umnutzung für Stadtwerke, VHS und Haldern Strings hatte die Verwaltung Kosten von 3,3 Millionen Euro kalkuliert. „Unter anderem ohne Abriss der Turnhalle, ohne Abriss der ‘Schule 2000’“, ergänzt der Verwaltungschef. Und fügt hinzu, dass in der Grundschule nur rund 300 Mädchen und Jungen unterrichtet worden seien. Schon der Umzug in die neue Grundschule nebenan hätte 1,25 Millionen Euro gekostet.
Platz für Tiere, wie seitens der Initiative vorgesehen, hätte man sicher nicht auf dem Gelände, auf dem ja noch eine neue Turnhalle gebaut werden müsste. Die Betriebskosten für eine mögliche Waldorf-Schule würden etwa zu 87 Prozent vom Land getragen, den Rest müsste die Bürgerinitiative übernehmen.
„Übrigens ja auch den Kauf des Grundstücks und der Immobilie, wie auch immer, vielleicht auch auf Basis einer Erbpacht-Regelung oder Ähnlichem“, meint Gerwers. Falls das alles zu machen sei, wäre die Schule sicher ein Gewinn für Rees. Als sehr ambitioniert wertet er zudem, dass die Waldorf-Schule schon zum Schuljahr 2019/2020 an den Start gehen soll. „Ich bin deshalb sehr gespannt auf das Gespräch.“
Er geht davon aus, dass der Rat nach den Sommerferien entscheiden wird, was endgültig mit der früheren Grundschule passiert. „Wir legen jetzt eine gut dreimonatige ‘Schleife’ ein. Die Zeit muss sein“, sagt der Bürgermeister. Dessen Vorschlag, Haldern Strings, VHS und Stadtwerke dort unterzubringen, in der Politik gute Chancen haben dürfte – falls man sich im Rat nicht fürs Waldorf-Schul-Projekt ausspricht. Ob die Gebäude der alten Turnhalle und ‘Schule 2000’ weiter zu nutzen sind, könnte ja auch in dieser Zeit geklärt sein.
„Einen ‘Plan B’ für die Stadtwerke gibt’s noch nicht“, betont Gerwers. Möglich sei ein Neubau, aber auch der Kauf einer Immobilie in der Stadtmitte. „Die sehe ich aber nicht, auch keine Fläche stadtnah, auf der wir bauen könnten“, so Gerwers
Und im Falle eines Falles würden VHS und Haldern Strings an ihren Standorten bleiben.
Dass die Kreismusikschule sowieso lieber in Haldern beheimatet bleibt, liege daran, dass ihr Gebäude dem Kreis gehört.