Alte Grundschule: Pläne vor dem Aus
Die ehemalige Grundschule wird nun wohl doch nicht saniert. Das zumindest schlägt das Rathaus vor, nachdem die Stadtwerke lieber einen Neubau am Melatenweg realisieren wollen, als in das denkmalgeschützte Gebäude zu ziehen.
REES Die Pläne, die alte Reeser Grundschule zu sanieren und sie in Teilen mit neuem Leben zu füllen, werden möglicherweise nun doch nicht umgesetzt. Das geht aus einer Vorlage hervor, die die Reeser Stadtverwaltung für die nächste Sitzungen des Rates am 14. November erarbeitet hat.
Nachdem die denkmalgeschützte Immobilie mit dem Areal des Schulhofes nicht an einen privaten Investor verkauft werden konnte, hatte zuletzt die Stadtverwaltung ein Konzept für eine mögliche Folgenutzung erarbeitet. In Abstimmung mit der Bezirksregierung Düsseldorf (Denkmalangelegenheiten) sah das Konzept wie berichtet vor, das am ehemaligen Amtsgericht angesetzte Bauteil der alten Grundschule sowie das Toilettenhäuschen zu sanieren und sinnvoll zu nutzen. Die übrigen Gebäudeteile, inklusive des Neubaus „Schule 2000“, der alten Turnhalle und des Schulhofes sollten für ein kleines innerstädtisches Wohngebiet weichen.
Als Nutzung für das zu sanierende Bauteil am Amtsgericht wurde die Idee entwickelt, einerseits Büroräume für die Stadtwerke Rees zu errichten und andererseits eine kulturelle Nutzung von Volkshochschule und Haldern Strings zu ermöglichen.
Die Stadtwerke wären als Nutzer infrage gekommen, weil an ihrer Zentrale am Melatenweg so gravierende Schäden (Setzrisse) festgestellt wurden, dass das Gebäude langfristig nicht mehr genutzt werden kann.
Nach intensiven Gesprächen mit den möglichen Nutzern, lässt sich die vorgestellte Idee jedoch nicht realisieren, teilte die Stadtverwaltung am Freitag mit So habe zwischenzeitlich der Aufsichtsrat der Stadtwerke Rees GmbH, auch aufgrund des hohen Investitionsvolumens von 3,3 Millionen Euro, gegen die Sanierung der alten Grundschu- le gestimmt. Stattdessen plane er einen eutlich günstigeren Neubau eines Verwaltungsgebäudes am jetzigen Standort am Melatenweg.
Zusätzlich signalisierten Vertreter des Vereins „Haldern Strings“, den Sitz des Vereins in Haldern in jedem Fall nicht aufgeben zu wollen, so dass eine großflächige Nutzung der alten Grundschule durch die Haldern Strings ebenfalls ausschied. Da eine sinnvolle Nutzung des Gebäudes somit derzeit nicht erkennbar sei, schlägt die Verwaltung dem Rat der Stadt Rees daher vor, die alte Grundschule nicht zu sanieren und weiter nach privaten Investoren zu suchen. Bislang hätten Investoren zwar Interesse an dem Areal gezeigt, hätten sich jedoch nicht damit anfreunden können, die Nutzung des Denkmals in die Planung zu integrieren. „Es hat sich gezeigt, dass das der springen- de Punkt ist, der die Sache schwierig macht“, sagte Stadtsprecher Jörn Franken der RP am Freitag.
Die alte und baulich abgängige Turnhalle, für deren Erhalt sich viele Reeser stark gemacht hatten, kann bis zur Fertigstellung der neuen Einfeld-Turnhalle am Westring weiter in eingeschränkter Form genutzt werden. Dort sind momentan Turngruppen sowie unter anderem auch der Tischtennisverein aktiv.