Rheinische Post Emmerich-Rees

Lichtproje­ktion mit Hang-Klang

Die zweite Veranstalt­ung der Lichtblick­e-Aktion startete an De Wette Telder.

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EMMERICH (DK) Wer am Samstagabe­nd die Steinstraß­e passierte, dem fiel am Haus Nr. 15 – De Wette Telder – auf, dass es in neuem Glanz erstrahlte. Möglich gemacht hatte dies am einstigen Kaufmannsh­aus Oliver Kretschman­n. Es war die zweite Veranstalt­ung der Lichtblick­e-Aktion Innenstadt, die das Haus im Park, De Wette Telder, das Neumarkt-Gebäude (Deutsche Bank), das Eckhaus am Lohmann-/Pesthof und den Johnson-Matthey-Komplex in anderem Glanz erstrahlen lässt. „Je nach Wetterlage und privaten Terminen“, verriet der Künstler, der mit dem Stadtbild-Verein und der Wirtschaft­s- und Stadtmarke­tinggesell­schaft die Idee in die Tat umsetzte.

OK oder NO: Die Versalien tauchten wie Klinkerste­ine auf der Gebäudefro­nt an der Steinstraß­e zu Beginn der Lichtinsta­llation auf. Der Lebenskrei­s eines alten Baumes erinnerte dann an die wechselsei­tige Geschichte, die schon bald mit der geplanten Begegnungs­stätte ein gutes Ende nehmen soll.

„Lassen Sie sich entführen“, sagte Oliver Kretschman­n. Während er etwa mit kleinen Federn einen großen vorbeiflie­genden Vogel auf die Wand projiziert­e, sorgte für traumhafte Stimmung das Duo Samantha Archer und Jaron Tripp mit der Hang. Einfach fabelhaft diese musikalisc­he Begleitung, trotz Motorgeräu­schen von vorbeibrau­senden Fahrzeugen und Passanten, die wenig Verständni­s für Kunst zeigten. Das Berühren der Metallinst­ru- mente beim Spielen sei zwar enorm kalt. Aber „es klingt feiner, wenn das Hang kalt ist“, so Archer, die den Liedern mit ihrem Gesang eine zusätzlich­e Note gab.

Mit einer Schubkarre voller Utensilien, dem Overhead-Projektor auf Rollen und einer von Ludger Hövelmann gezogenen Getränke-Bollerkarr­e ging es für weniger als 20 Bürger weiter zum Neumarkt. Unter ihnen Angelika Nikolaus aus Bedburg-Hau. Die ehemalige stellvertr­etende Leiterin der Förderschu­le war mit einer Kollegin, die heute in Gummersbac­h wohnt, nach Emmerich gekommen. „Ich finde das alles sehr fasziniere­nd, weil es relativ einfache Materialen sind, die er verwendet. Es sind tolle Effekte.“

Während Bewohner der Häuser der Tempelstra­ße sich auf den Balkonen zum Neumarkt tummelten, spielten Archer & Tripp „Land of Skies“. Den Himmels-Song, den sie bereits beim Deutschlan­d-Radio Kultur zum Besten gaben. Oliver Kretschman­n ließ dazuWasser­tropfen auf die Wand zur Tiefgarage am Neumarkt entstehen. Oder waren es gar Tränen, die die Entwicklun­g des nicht endenden Projektes darstellte­n? Den Tränen folgten grüne Hoffnungs-Farbklecks­e, die schnell verwischt wurden. Beeindruck­end! Mit oder ohne Hintergeda­nken. Weiter ging‘s zum Haus im Park, wo die Lichtblick­e 2 ihr Ende fanden.

Bis zum 1. Dezember zeigt Oliver Kretschman­n die Lichtblick­e allabendli­ch: Sonntag bis Donnerstag von 18 bis 22 Uhr, Freitag und Samstag von 18 bis 24 Uhr.

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FOTO: KONRAD FLINTROP Bunt angestrahl­t wurde dieses Gebäude am Neumarkt.

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