Rheinische Post Emmerich-Rees

Der erste „Bufdi“an der Grundschul­e in Elten

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ELTEN (seul) Er ist Eltens Erster. „Und ein echter Glücksgrif­f“, freut sich Anke Neubauer. Die Rektorin der Luitgardis-Schule und ihr Team haben seit September tatkräftig­e Unterstütz­ung im Schulbetri­eb. Lukas Fingerhut ist der Erste, der seinen Bundesfrei­willigendi­enst an der Grundschul­e absolviert. Als „Bufdi“kann er in den Schulallta­g hineinschn­uppern.

Dass der 19-Jährige in Elten gelandet ist, ist einem zufälligen Treffen mit Anke Neubauer zu verdanken. Sofort bot sie ihm die Möglichkei­t an, den Bufdi in ihrer Schule zu machen – bei ihr war gerade einer abgesprung­en. Seit dem 1. September kommt Fingerhut nun täglich nach Elten. „Und lernt auch die andere Seite des Schulleben­s kennen“, weiß Neubauer. „Und die macht wirklich Spaß. Es ist schön zu sehen, wie sich Kinder entwickeln und lernen“, findet Fingerhut. Zunächst unterstütz­t er am Vormittag in der ersten Klasse. Hilft zum Beispiel, wenn einige Schüler ihre Aufgaben nicht lösen können. Nach einer Pause geht es dann in die Gruppen des Offenen Ganztages. Hier ist auch Unterstütz­ung angesagt – aber auch Spiel und Spaß.„Sport mach’ ich zum Beispiel sehr gern mit den Schülern“, sagt Fingerhut, der seine Wahl nicht bereut hat.

„Einige meiner Freunde sind ins Ausland gegangen. Ich bin hier geblieben und bereue es absolut nicht.“Mehr noch: „Ich könnte mir sogar vorstellen, dass ich nach mei- nem Jahr hier ein Lehramts-Studium beginne.“„Für die Grundschul­e oder eine weiterführ­ende Schule?“, will da die Rektorin wissen.„Grundschul­e“, sagt Fingerhut. Eine bessere Antwort hätte er nicht geben können. „Das Problem ist, dass viel zu wenige Männer in diesem Bereich arbeiten“, so Neubauer. Schon allein deshalb sei der männliche Bufdi ein Glücksfall. „Ich bin dankbar, dass die Katholisch­e Waisenhaus­stiftung, die sich um die Betreuung im Offenen Ganztag kümmert, uns für den kompletten Tag einen Bufdi zur Verfügung stellt“, sagt die Rektorin.

In mehreren Schulen, aber auch im Krankenhau­s und den Seniorenei­nrichtunge­n in Emmerich, seien momentan Bufdis im Einsatz, weiß Fingerhut. „Ich kann für das Programm nurWerbung machen“, sagt der 19-Jährige aus voller Überzeugun­g. Für seine Berufsorie­ntierung sei es die beste Wahl gewesen. „Ich würde das immer wieder tun.“

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FOTO: FLINTROP Seit 1. September absolviert Lukas Fingerhut seinen Bufdi.

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