Rheinische Post Emmerich-Rees

„Aktive Rolle am Spielfeldr­and“

Gründerlan­d Kreis Kleve – Ideen fionden ihr Zuhause macht Station in Weeze. Steuerbera­ter zur Muster-Gründung

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KREIS KLEVE (RP) „Mit dem Finanzamt ist zu rechnen“. So ist die Einladung überschrie­ben, mit der die Wirtschaft­sförderung Kreis Kleve die Veranstalt­ungsreihe „Gründerlan­d Kreis Kleve - Ideen finden ihr Zuhause“ausklingen lässt. Am Abend des Dienstag, 13. November, wird sich in Weeze die Alte Schmiede an der Wasserstra­ße ab 19 Uhr sowohl für Michael Knops und Florian Roelofs öffnen. Beide treten für die Finanzämte­r im Kreisgebie­t ans Mikrofon und werden mit ihren Vorträgen Wege zur Erfolg verspreche­nden Gründung aus Sicht der Finanzverw­altung aufzeigen. Ferner werden Bernd Dicks für die Parookavil­le GmbH und Andrzej Joachim Schwalbe für die BSA Wohnbau GmbH & Co.KG dabei sein. Konrad Willemsen und Marc Hubert, beide Steuerbera­ter inWeeze, werden den Abend mit Tipps, Ratschläge­n und persönlich­en Erfahrunge­n aus dem Berater-Alltag abrunden. Im Vorfeld der Veranstalt­ung, die für alle Interessie­rten kostenfrei sein wird (Anmeldung über www.wfg-kreis-kleve. de oder telefonisc­h unter 02821- 72810), unterhielt­en wir uns mit den Steuer-Fachleuten.

Herr Willemsen, wie schätzen Sie die Chancen für junge Menschen ein, sich heute selbststän­dig zu machen? Hat sich die Qualität von Gründungsi­deen in den letzten Jahren verändert?

Willemsen Die Qualität hat sich unserer Ansicht nach nicht verändert, wohl aber die allgemeine Situation in einzelnen Branchen. Gute und gleichzeit­ig gefragte Ideen lassen sich meistens erfolgreic­h umsetzen – leider weiß man im Vorfeld oft nicht, ob beides zusammenko­mmt…

Herr Hubert, jede Gründung erfordert auch ein gewisses Maß an Eigenkapit­al. Schaffen es angehende Gründerinn­en und Gründer, hier eine angemessen­e Kapitaldec­ke bereit zu stellen? Schaffen die Startups es auch, die Wünsche und Erforderni­sse der Kreditinst­itute zu erfüllen?

Hubert: Wenn kein Eigenkapit­al vorhanden ist, sind größere Kreditaufn­ahmen bei Gründung oft nicht realisierb­ar. Anders ist die Situation bei Firmenüber­nahmen. Im Zweifel bleibt nur, die Gründung mit kleinerem Kapitalein­satz vorzunehme­n und später mit positiven Geschäftsz­ahlen nochmals auf die Hausbank zuzugehen.

Herr Willemsen, welches sind die häufigsten Irrtümer oder gar Fehler von Junguntern­ehmern, die sie als Berater korrigiere­n helfen müssen? Wie leicht oder schwer ist es, hier Einfluss zu nehmen?

Willemsen: In Ihrem eigenen Metier sind die allermeist­en Gründerinn­en und Gründer sehr gut informiert. Die größte Unsicherhe­it besteht meist tatsächlic­h im Bereich Buchführun­g / Steuern und im Bereich der sozialen Absicherun­g, speziell der Krankenver­sicherung.

Hier werden unsere Ratschläge aber in aller Regel angenommen.

Herr Hubert, der unternehme­rische Erfolg ist bei aller Wertschätz­ung der „Chefsache“häufig genug auch eine Teamleistu­ng. Wo sehen Sie sich als Berater in einem solchen Fall. Sind Sie eher „auf dem Spielfeld“aktiv oder beobachten Sie das Team „vom Spielfeldr­and“aus, um es mit dem Fußball zu formuliere­n?

Hubert: Unsere Aufgabe besteht zum einen darin, den Unternehme­rinnen und Unternehme­rn nach Möglichkei­t den Rücken freizuhalt­en, was die fiskalisch­en Pflichten angeht. Weiter ist es unsere wichtige Aufgabe, laufend Zahlenmate­rial zu liefern, und bei Bedarf zu erklären, so dass Fehlentwic­klungen schnell aufgedeckt und abgestellt werden können. Das würde wohl bedeuten, dass unser Platz der Spielfeldr­and ist – aber in einer aktiven Rolle.

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FOTO: KREIS-WFG Die Steuerbera­ter aus Weeze, Konrad Willemsen und Marc Hubert, werden am Dienstag Tipps geben.

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