Rheinische Post Emmerich-Rees

Nico Hülkenberg erlebt in Brasilien ein verkorkste­s Wochenende

Formel 1: Der Emmericher Pilot sieht auf dem Kurs in Interlagos zum ersten Mal nicht die Zielflagge. Das Aus kommt für ihn in der 34. Runde.

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EMMERICH (tt) Ein von vorne bis hinten verkorkste­s Rennwochen­ende erwischte Nico Hülkenberg in Brasilien. Auf dem Autodromo José Carlos Pace in Interlagos schied der Emmericher Formel 1-Pilot in der 34. Runde aus. Renault gab hinterher bekannt, dass die Motorentem­peratur zu hoch war und deshalb das Auto aus dem Rennen genommen wurde. Für Hülkenberg endete so eine beeindruck­ende Serie beim Großen Preis von Brasilien. Bisher sah der 31-Jährige bei allen Rennen in Interlagos die Zielflagge. Mehr noch: Immer fuhr er auch in die Punkte.

Schon das Freitagstr­aining verlief alles andere als optimal. In der Nachmittag­ssession crashte der Emmericher. Die komplette rechte Seite des R.S.18 wurde dadurch beschädigt. Die vordere und hin- tere Aufhängung wurden in Mitleidens­chaft gezogen. Zudem gingen Front- und Heckflügel sowie der Unterboden kaputt. „Da habe ich meiner Crew echt Arbeit aufgehalst“, meinte der Emmericher entschuldi­gend.

Die Mechaniker schafften aber alle Reparature­n in der knappen Zeit bis zum Qualifying. Wirklich gut lief aber auch die Qualifikat­ion für Hülkenberg nicht. Denn durch sehr wechselhaf­te Bedingunge­n mit immer mal wieder kleineren Regenschau­ern konnte Hülkenberg nur die 14. schnellste Zeit fahren. „Uns haben heute zwei, drei Zehntel gefehlt“, erklärte der 31-Jährige nach dem Qualifying auf seiner eigentlich­en Lieblingss­trecke. „Das Q2 war besonders herausford­ernd aufgrund des Regens.Wir haben das Timing nicht richtig hinbekomme­n. Es war auch schwierig, das Griplevel einzuschät­zen. Man wusste nicht genau, wie sehr man die Kurven attackiere­n konnte. Wir haben alles aus dem Auto geholt, aber uns fehlte einfach ein wenig Pace, daher sieht es für uns in der Zeitentabe­lle auch nicht so rosig aus“, führte er weiter aus.

Aufgrund einer Strafverse­tzung konnte Hülkenberg dann aber doch Startplatz 13 einnehmen. Nichtsdest­otrotz ahnte er, dass es schwierig werden könnte aufgrund der schlechten Position auf dem Grid. „Wir müssen versuchen, ein paar Plätze gut zu machen“, meinte Hülkenberg kurz vor dem Start am RTL-Mikrofon.„Die Haas liegen beide vor uns, das sind unsere Hauptgegne­r.“

Für jeden Fahrer ist in der Formel 1 logischerw­eise auch der Teamkol- lege ein ganz wichtiger Konkurrent. Und Hülkenberg wurde in der ersten Runde ausgerechn­et von Carlos Sainz überholt. Nur einen Um- lauf später kam es erneut zum Renault-internen Duell. Dieses Mal versuchte Hülkenberg es außenrum und kam so auf die bessere Linie.

Doch der Spanier wollte sich in seinem vorletzten Rennen für Renault nicht geschlagen geben und es kam zur Berührung. Eigentlich hatte nun der Emmericher die Nase vorn, doch in der vierten Runde schlug Sainz zurück.

So fuhr Hülkenberg nun auf Rang 14. Beide Renault hatten Softreifen aufgezogen und konnten länger draußen bleiben als die Konkurrent­en, die auf Supersoft unterwegs waren. So wurde Hülkenberg bis auf Platz 11 vorgespült.

Doch dann kam in Runde 34 ein zunächst harmlos wirkender Funkspruch vom Kommandost­and: „Szenario 12.“Was auch immer das beim Renault-Stall bedeutet, das Ergebnis war unschön. Nico Hülkenberg steuerte die Box an und wurde dann rückwärts in die Garage geschoben.

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FOTO: MARK THOMPSON Bereits in den freien Trainings-Einheiten in Brasilien lief es nicht gut für Nico Hülkenberg.

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