Zehnfamilienhäuser am Kermisdahl
Bauausschuss Kleve beriet über den Umbau des citynahen Bereichs. In Kellen soll ein kleines Wohngebiet mit Sechs-, Vier- und Einfamilienhäusern entstehen. Die Sanierung des Adlers soll deutliche günstiger werden.
KLEVE Die Entwicklung der Klever Unterstadt am Rand der City geht rasant weiter. Schräg gegenüber der Stadthalle sollen am Kermisdal-Ufer zwei Zehnfamilienhäuser entstehen. Der Fachbereich „Planen und Bauen“legte einen Bebauungsplanentwurf für das Areal einer ehemaligen Schlosserei im Hinterhof von Kermisdahlstraße und Brücktor vor. Insgesamt sollen dort in drei Mehrfamilienhäusern 26Wohneinheiten entstehen. Die Stellplätze werden in einer Tiefgarage untergebracht. Zur Kermisdahlstraße wären laut Bebauungsplan zwei Zweifamilienhäuser möglich.
Für die Zehnfamilienhäuser wurden den Politikern bereits in nichtöffentlicher Sitzung erste Zeichnungen vorgestellt, die bis jetzt zweigeschossig geplant sind. Laut dem neuen Bebauungsplan sollen aber auch dreigeschossige Häuser möglich sein, wie Wiltrud Schnütgen (Grüne) jetzt im Bauausschuss der Stadt Kleve kritisch anmerkte. Das werde, vor allem mit Blick auf die neue Landesbauordnung, dann auch schnell viergeschossig, mahnte die Grünen-Politikerin. Das habe man bedacht, antwortete Kleves Technischer Beigeordneter Jürgen Rauer. Deshalb habe man die Gebäudehöhe auf 10,5 Meter festgelegt.„Dann sind die gewohnten zwei Geschosse plus Staffelgeschoss oder auch drei Vollgeschosse möglich – aber eben nicht mehr: Die Gebäudehöhe ist das regulierende Maß“, sagt Rauer.
Man müsse noch prüfen, ob eine städtische Straße in Fortsetzung der Kermisdahlstraße in das Gebiet füh- ren müsse, so Rauer.Werner Verhoeven (CDU) mahnte an, dass es eine passende Zufahrt geben müsse, damit der Leiterwagen der Feuerwehr die neuen Gebäude erreichen kann. Heinz Goertz (Unabhängige Klever) erinnerte daran, dass die Gebäude nicht zu nah an den Kermisdahl gebaut werden sollten. Das alles werde im laufendenVerfahren geprüft werden, sagte Rauer. Dem Bebauungsplanentwurf mit den 26 Wohneinheiten stimmte der Ausschuss bei vier Enthaltungen einstimmig zu.
Um Gebäudehöhen ging es auch beim Bebauungsplan für den Kattenwald in Reichswalde. Hier forderte Josef Gietemann (SPD), den Vorschlag der Verwaltung nicht zu empfehlen, wenn man die Gebäudehöhe nicht auf „eingeschossig“festschreibe und die Wandhöhen begrenze. Das erklärte auch Friedrich Teigekötter (CDU). Dafür muss der Bebauungsplan wieder geändert in die Offenlage, so Rauer kompromissbereit.
Der Ausschuss folgte dem Vorschlag des Vorsitzenden Wolfgang Gebing (CDU), den Punkt in die Fraktionsberatung zu nehmen und einen Beschlussvorschlag zu formulieren, der die Vorschläge von Gietemann und Teigelkötter aufnehme. Hintergrund: Die Größe der Grundstücke ließe ohne neuen Plan eine deutliche Verdichtung der Bebauung zu. Das wollen die Anlieger aber nicht. Eine vergleichsweise dichte Bebauung wird es am Breijpott / Ecke Selfkant geben. Hier werden fünf Einfamilienhäuser, zwei Vier- und ein Sechsfamilienhaus geplant. Die Offenlage wurde einstimmig beschlossen.
In der Diskussion für den Haushalt sagte Rauer, dass die Sanierung des Adlers für den Obelisken deutlich günstiger als die im Haushalt verankerten 60.000 Euro liege. „Wir rechnen mit rund 30.000 Euro. Er bestätigte auch, dass die Kosten für die Grünanlagen ohne Sportflächen rund 1,2 Millionen Euro pro Jahr betragen.