Rheinische Post Emmerich-Rees

Reeser SC trainiert auf hohem Niveau

Seitdem es die neue Schwimmhal­le in Rees gibt, haben sich die Bedingunge­n für den Club deutlich verbessert. Viele Sportler haben sich enorm entwickelt. Das wird bei den NRW-Meistersch­aften in Wuppertal deutlich.

- VON MICHAEL SCHWARZ

REES In Kürze ist das alte Hallenbad endgültig Geschichte, wenn die Bagger am Grüttweg anrollen. Etliche Mitglieder des Reeser SC haben dort das Schwimmen gelernt.„Wir kannten dort jede Kachel“, sagt Bernd Berresheim auch mit ein bisschen Wehmut. Als Schüler und Jugendlich­er hat er unzählige Kilometer auf den ungewöhnli­chen 20-Meter-Bahnen absolviert. Inzwischen gehört Berresheim mit 24 Jahren schon zu den ältesten Aktiven.„Man muss sich nach der Arbeit oft über-

„Es gibt ja mittlerwei­le fast nur noch Schwimmgem­einschafte­n, da sind wir fast schon Exoten“

Jürgen Pintzke

Vorsitzend­er des Reeser SC

winden zum Training zu gehen, ich brauche aber den Ausgleich“, sagt der Maschinenb­au-Ingenieur, der in Duisburg arbeitet. Zuletzt war Berresheim auch bei den NRW-Meistersch­aften in Wuppertal am Start – über alle drei Brustdista­nzen.

Richtig schnell pflügte in diesem Jahr wieder Paul Hegmann durch das Wasser in der Schwimmope­r. Der 20-Jährige stellte zwei neue Clubrekord­e über 100 Meter Freistil (1:05,31 Minuten) sowie über 100 Meter Brust (29,44 Sekunden) auf, was Platz acht im Finale bedeutete. Hegmann hat sich mit seiner Brust-Bestzeit in diesem Jahr erneut auch für die Deutschen Kurzbahn-Meistersch­aften qualifizie­rt, die im Dezember in Berlin stattfinde­n werden – wie auch Lisa Verhoeven, die schon vieleWettk­ämpfe auf nationaler Ebene absolviert hat. Des Weiteren werden in der Hauptstadt wahrschein­lich einige Reeser Staffeln starten, die in Wuppertal ebenfalls überzeugte­n.

Mit sechs Einzelstar­tern und drei Staffeln ging der Reeser SC im Bergischen Land auf die Startblöck­e. Ein beachtlich­er Erfolg für den kleinen Verein. „Es gibt ja mittlerwei­le fast nur noch Schwimmgem­einschafte­n, da sind wir fast schon Exoten“, sagt Jürgen Pintzke,Vorsitzend­er des Clubs, der auf ein großes und engagierte­s Trainertea­m bauen kann, das auch dieWettkam­pfmannscha­ft immer besser macht. So wie Frank Lodewick, der mit klarer Ansprache die Übungsstun­den leitet. „Seit meine Kinder mit dem Schwimmen angefangen haben, bin ich hier als Trainer tätig“, sagt Lodewick, der zuvor vor allem Wasserball gespielt hat. Auch Tochter Maya hatte sich jetzt erstmals für die NRW-Meistersch­aften qualifizie­rt, über 50 Meter Rücken in 32,54 Sekunden und 50 Meter Freistil sowie mit zwei Staffeln.

„Seit Frank sich hier engagiert, sind wir noch leistungso­rientierte­r geworden“, bestätigt Paul Hegmann. Man könne sich auch mit den Jahren immer noch verbessern, da gebe es sehr viele Feinheiten – beispielsw­eise bei den Wenden. „Auch die modernen Startblöck­e bei uns im Bad können bis zu einer halb- en Sekunde ausmachen“, sagt der Auszubilde­nde bei der Volksbank. Und manchmal ist weniger auch mehr.„In derWoche vor einemWettk­ampf lassen wir es ruhiger angehen und setzen nur noch kleine Reize“, sagt Hegmann, dessen liebster Schwimmsti­l ebenfalls die Brustlage ist, die als die technisch anspruchsv­ollste gilt.

Einen riesigen Sprung hat in diesem Jahr auch das Nachwuchs-Talent Michael Monser gemacht. „Er ist enorm gewachsen und hat deutlich an Muskulatur zugelegt. Jetzt passt alles ideal“, sagt Jürgen Pintzke und ergänzt: „Er liegt ganz ruhig im Wasser und hat einen sehr sau- beren Stil.“Über 100 Meter Rücken steigerte der 15-Jährige seine Bestzeit innerhalb eines Jahres um satte vier Sekunden.

„Ich merke gar nicht, dass ich schneller werde“, sagt der Schüler des Gymnasiums Aspel. „Neben dem Schwimmen fahre ich einmal in der Woche mit dem Mountainbi­ke.“

Solch ein Ausgleich sei ideal, findet auch Jürgen Pintzke, dessen Töchter Antonia und Emily im Becken ebenfalls richtig schnell unterwegs sind. Antonia Pintzke durfte sich in Wuppertal über gleich drei Bestzeiten (100 Meter Lagen in 1:12,55 Minuten, 50 Meter Schmet-

terling in 31,31 Sekunden und 50 Meter Freistil in 27,76 Sekunden) freuen. Über 50 Meter Freistil war sie im Frühjahr in Berlin bei den Deutschen Jahrgangsm­eisterscha­ften gestartet.

Seitdem es das neue Hallenbad in Rees gibt, haben sich die Trainingsb­edingungen signifikan­t verbessert. Nun stehen dem Club fünf 25-Meter-Bahnen zurVerfügu­ng. „Wir sind aber immer noch ein reiner Sprinter-Verein, da bei uns einfach die Trainingsz­eiten beschränkt sind“, sagt Vorsitzend­er Jürgen Pintzke und fügt an: „Für unsere Voraussetz­ungen holen wir sicherlich das Optimale heraus.“

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FOTOS: KONRAD FLINTROP Die beiden Trainer Marco Dahmen (links) und Frank Lodewick engagieren sich seit mehreren Jahren für den Reeser SC.
 ??  ?? Michael Monser, Antonia Pintzke, Bernd Berresheim, Paul Hegmann und Lisa Verhoeven (von links) waren bei den NRW-Meistersch­aften in Wuppertal am Start.
Michael Monser, Antonia Pintzke, Bernd Berresheim, Paul Hegmann und Lisa Verhoeven (von links) waren bei den NRW-Meistersch­aften in Wuppertal am Start.
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Amalia Imgrund gehört zu den erfolg- reichen Nachwuchss­chwimmern.

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