Antonia Locker steht vor einem neuen Kapitel
Die Hamminkelnerin beendet Anfang Dezember ihre Laufbahn im Pony-Sport. Dann gehört die 16-Jährige zu den Senioren.
NIEDERRHEIN (kj) So glücklich hat man Antonia Locker selten gesehen. Zum Abschied vom Pony-Sport stand die Hamminkelnerin noch einmal ganz oben auf dem Treppchen. Und das beim Pony-Meeting in Legden, wo zum Abschluss der Saison noch einmal alle Reiter aus Deutschland zusammenkommen und sich in den unterschiedlichen Klassen und Disziplinen messen. Beim Springreiten Großer Preis von Legden der Klasse M** führte kein Weg an Antonia Locker vorbei, die mit 16 Jahren ab jetzt bei den Senioren starten muss.
Ein bisschen wehmütig ist die Schülerin schon. Die vergangenen Jahre waren von Erfolg gekrönt, gespickt mit vielen interessanten Eindrücken und Erfahrungen. „Ich habe wirklich alles erlebt, was man erleben konnte“, sagt Antonia Locker. In der Vielseitigkeit war sie seit 2014 auf Andante unterwegs, gewann die westfälischen Meister- schaften, nahm an den Deutschen Meisterschaften teil und ritt auch beim Bundes-Nachwuchschampionat. Ein besonderes Highlight war die Teilnahme an der Europameisterschaft im ungarischen Kaposvár. „Es ist schon eine große Ehre, wenn man den Adler auf der Brust tragen darf“, sagt die Reiterin des RV Rhede, die in den vergangenen eineinhalb Jahren dem Bundeskader angehörte.
Im Springreiten bildete sie seit Ende 2016 mit dem Pony Double Trouble ein erfolgreiches Duo. Es siegte in insgesamt sechs Springen der Klasse M mit Stechen. An ihren letzten Auftritt in Legden erinnert sich Antonia Locker besonders gerne zurück. „Ich wollte unbedingt eine flotte Nullrunde hinlegen, dann wäre uns eine Platzierung sicher gewesen“, sagt sie. Als vorletzte Starterin ging Locker im Stechen in den Parcours. „Double war super drauf. Ich habe mich dann ent- schieden, den kurzenWeg zu reiten, was ein spontanes Bauchgefühl war. Double hat super mitgekämpft. Wir haben keine Fehler gemacht und lagen mit 29,58 Sekunden in Füh- rung.“Eine Starterin galt es noch abzuwarten, dann war der Sieg in trockenen Tüchern. Ein Wettkampf steht in diesem Jahr noch aus. Am ersten Dezember-Wochenende ist sie gemeinsam mit Double Trouble mit den besten Nachwuchs-Springreitern beim Salut-Festival in Aachen zu Gast. Danach ist mit dem Pony-Sport Schluss.
Die Hamminkelnerin freut sich auf die neue Zeit. Von 1,48 Metern Stockmaß geht es dann auf 1,74 Metern. Im März hat sie mit dem Springpferd Cristobal einen neuen Begleiter gefunden. „Das ist eine große Umstellung“, sagt Locker, die bereits erste Luft bei den Senioren geschnuppert und bewiesen hat, dass sie auch den Umgang mit Großpferden beherrscht. Angst vor der teils älteren Konkurrenz hat sie nicht: „Es ist ein tolles Gefühl, mit Meredith Michaels-Beerbaum auf der Starterliste zu stehen.“Ihr Ziel für die Zukunft ist das Goldene Reitabzeichen. Ob sie Profi werden möchte? „Das weiß ich noch nicht. Ich will auf jeden Fall mit Pferden weiterarbeiten, vielleicht auch als Tierärztin oder Osteopathin.“