Rheinische Post Emmerich-Rees

Gutachten im Ausschuss: Fast alle Klever Schulen sind zu klein

- VON MARC CATTELAENS

KLEVE Wenn die Stadt Kleve nichts unternimmt, werden bald nicht mehr genügend Räume in den Schulen zurVerfügu­ng stehen. Zu diesem Schluss kommt die Expertin Ulrike Lexis vom Büro Garbe, Lexis & Berlepsch, das die Stadt regelmäßig in Schulangel­egenheiten berät.

Lexis stellte ihr Gutachten am Mittwochab­end im Schulaussc­huss vor. Laut ihrer Raumanalys­e sind die derzeitige­n Zügigkeite­n, also die Anzahl der Klassen pro Schule und Jahrgang, für die Zukunft nicht mehr ausreichen­d. Das gelte sowohl für die Grund- als auch für die weiterführ­enden Schulen. Falls die Politik beschließe­n sollte, die Zügigkeite­n an bestimmten Schulen zu erhöhen, was die Gutachteri­n dringend empfiehlt, entstünde teils erhebliche­r Baubedarf.

Die von Lexis ermittelte­n Daten: Die Zahl der Geburten im Klever Stadtgebie­t ist von 418 im Jahr 2009 um 100 auf 518 in diesem Jahr gestiegen. Das hat zur Folge, dass die Klever Grundschul­en in den kommenden Jahren immer mehr Schüler aufnehmen müssen. Der Ausbau der Zügigkeite­n auf eine Anzahl von 20 ist bereits angestoßen, Lexis sieht den Bedarf allerdings bei 22 Zügen.

Nach ihren Berechnung­en fehlen an der St. Michaelsch­ule Reichswald­e auf Sicht Flächen von 180 Quadratmet­er, um alle Kinder beschulen zu können. Außerdem ist keine Mensa vorhanden und die Verwaltung­sflächen reichen nicht aus, so Lexis. Wenn nicht neu gebaut wird, müssten die Klassen auf 25 Schüler verkleiner­t und die Verwaltung ausgelager­t werden, sagte die Expertin. Für die Johanna-Sebus-Grundschul­e Rindern empfiehlt Lexis einen Anbau, um das Flächendef­izit von 110 Quadratmet­ern aufzufange­n. An der Marienschu­le fehlen laut Lexis 66 Quadratmet­er. Für die Karl-Leisner-Schule empfiehlt Lexis vier Züge. Dann allerdings würden 376 Quadratmet­er fehlen und deswegen ein Neubau für den zusätzli- chen einen Zug notwendig werden. Für die weiterführ­enden Schulen machte Lexis folgende Ausführung­en: Für die Karl-Kisters-Realschule empfiehlt das Büro eine Vierzügigk­eit. Das könne im jetzigen Bestand funktionie­ren, wenn man geringfügi­ge Anpassunge­n vornehmen würde. Anders sieht es für das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium aus. Sobald das Gymnasium auf einen neunjährig­en Bildungsga­ng (G 9) umsteigt, muss ein Umbau im Bestand stattfinde­n, so Lexis. Zusätz- lich gelte Folgendes: Bei drei Zügen und G9 gibt es einen Neubaubeda­rf von vier bis fünf Klassen. „Vier Züge sind ohne massive Baumaßnahm­en im Bestand und Neubau nicht unterzubri­ngen“, sagte die Expertin. Sie sieht für diesen Fall einen Neubaubeda­rf für fünf Klassen. Dazu Thomas Mutz, Leiter Gebäudeman­agement Stadt Kleve:„Mit den 2,75 Millionen Euro, die bis jetzt für Sanierungs- und Umbaumaßna­hmen bewilligt wurden, löse ich diese Aufgaben nicht.“

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