Rock-Workshop: Kinder singen und tanzen im Kastell
cher blöd, denn sie hatten noch gut in Erinnerung, wie nett es war, als der Kinderfreund noch im Boot der DLRG Richtung Stadtpark fuhr. Nun hat die Stadt seit einigen Jahren ja eine viel schönere Niers-Adresse: die terrassenförmige Nierswelle, an der in den Augen vieler Bürger ohnehin viel zu selten etwas los ist. Das will der Heimatverein, der sich nicht nur für die Historie, sondern auch für zeitgemäßes Brauchtum interessiert, ändern und fragte mal beim Nikolaus und bei Bürgermeister Ulrich Knickrehm an. Beide waren einverstanden, den Gocher Kindern einen schönen Abend zu bescheren.
Weil nur Singen auf die Dauer zu anstrengend ist, gab’s von Engeline Aymans auch noch eine Fragerunde. Oder besser: die Aufforderung an die Kinder, sich Fragen an den Nikolaus oder über ihn zu überle- gen: Wo kommt er eigentlich her, der Nikolaus? Wo liegt denn Myra? Oder, wie Jonas wissen wollte: „Bist Du mit dem Weihnachtsmann verwandt?“Eine vielleicht ängstliche Frage musste gar nicht erst gestellt werden: warum der liebe alte Mann nämlich meistens diesen fiesen Ty-
Jonas pen bei sich hat, diesen Knecht Ruprecht oder Zwarte Piet, wie er bei unseren Nachbarn heißt. In Goch war der Begleiter des Bischofs nämlich ein freundlicher Geselle, der keine Rute dabei hatte und kein Kind in den Sack zu stecken versuchte. Ganz im Gegenteil – er attestierte seinem Chef und half, die Kinder zu beschenken.
Richtig spannend war es, bis endlich die Scheinwerfer des Bootes die Dunkelheit unter der Niersbrücke teilte und sich das Gefährt der Anlegestelle näherte. Einmal schipperten die DLRG-Leute ihre wertvolle Fracht an der Nierswelle hin und her, damit auch jeder den Winkenden mit der hohen Mütze und im rot-weißen Mantel sehen konnte. „Hallo Nikolaus“erschallte es aus vielen Kindergarten-Kehlen, und manche Mutter hatte Mühe, ihren Knirps an der Kapuze festzuhalten.
Geschickter, als man es einem so alten Mann zutrauen würde, kletterte Nikolaus schließlich aus dem Boot, ließ sich die Schwimmweste ausziehen und sich ganz offiziell vom Vorsitzenden des Heimatver- eins, Altbürgermeister Willi Vaegs, begrüßen. Danach ging es los zum gemeinsamen Spaziergang, denn eine ähnlich ersehnte Prozedur wartete ja noch auf die Kleinen: Brave Eltern hatten Tage vorher Stiefel abgegeben, die mit Hilfe örtlicher Geschäftsleute gefüllt und am Nikolausabend den Kindern übergeben wurden. Selbst wer vergessliche oder uneinsichtige Eltern hatte, ging nicht leer aus, denn eine große Anzahl Weckmänner wurde unter all denen verteilt, die erwartungsvoll zum Fünf-Ringe-Haus marschiert waren.
Im Innenhof zwischen Rathaus und dem historischen Gocher Kleinod, das seiner Wiederbelebung entgegensieht, wurde noch gesungen, erzählt und schmeckte der Glühwein. Für die Kleinen gab’s Punsch ohne Alkohol. GOCH (RP) ZehnWochen lang haben sie geprobt, ausgetestet und immer wieder verbessert, was sie ihrem Publikum vorführen wollen: 16 Kinder im Alter von zehn bis 15 Jahren haben gemeinsam mit Günter Sanders und Monique Bleeck von der Musik Experience Factory ein Samstagabend-Bühnenprogramm vorbereitet. Was sie alles einstudiert haben, möchten die jungen Bühnenstars am morgigen Samstag, 8. Dezember, einem möglichst großen Publikum vorführen. Unter dem Motto „I have a Dream“beginnt die große Abschluss-Show der Rock Academy um 20 Uhr im Kastell. Eintrittskarten zum Preis von fünf Euro sind noch bei der Kultourbühne im Rathaus (Telefon 02823 320202, E-Mail www.kultourbuehne@goch.de) sowie an der Abendkasse erhältlich. Zu erwarten sind moderne PopSongs, Instrumentales und TanzPerformances. Alles live, kein Playback.
„Nikolaus, kennst Du
eigentlich den Weihnachtsmann?“
Gocher Kindergartenkind