Rheinische Post Emmerich-Rees

Altmusikal­ische Jahreszeit­en

Zum Abschluss der Reihenkonz­erte der Stadt Kleve trat das Quartett Prisma auf.

- VON BARBARA MÜHLENHOFF von Andrea Falconieri, wanderten durch die Instrument­e und belegten das Zusammensp­iel der Ensemble-Musiker. Neben dem hochvirtuo­sen Können der Künstler, die allesamt auch erfolgreic­h solo oder in anderen Formatione­n unterwegs sind,

KLEVE Mit „Auroras Jahreszeit­en“beschlosse­n die Reihenkonz­erte der Stadt Kleve in der Stadthalle das Jahr 2018. Zu Gast war Prisma mit Franciska Anna Hajdu (Violine), Elisabeth Champollio­n (Blockflöte­n), Alon Sariel (Laute) und Dávid Buda (Viola da Gamba), die sich als Ensemble ganz der Musik des 17. Jahrhunder­ts verschrieb­en haben.

Das Programm führte in Themenblöc­ken durch die Jahreszeit­en von Notos (Sommer) über Euros (Herbst) und Boreas (Winter) zum Zefiro (Frühling). Und da es nicht so viel Literatur für diese Instrument­al-Zusammenst­ellung gibt, woben Arrangemen­ts ein neues Gewand für die alte Musik. Rezitierte Gedichte wie Rilkes „Herbst“oder Hebbels „Winterland­schaft“bereiteten die Stimmung des jeweiligen Musik-Teils vor; auch die selbst arrangiert­en Préludes für jeweils ein Instrument solo galten als Einstieg in den Vogelgesan­g des Sommers (Violine), die Melancholi­e des Herbstes (Laute), die Dunkelheit des Winters (Gambe) und das aufstreben­de Erwachen des Frühlings (Blockflöte).

Die Namen der Komponiste­n waren bis auf Tarquinio Merula und Giovanni P. de Palestrina eher unbekannt, eröffneten aber wunderbare Klangwelte­n der Epoche. Durch einen„Mückenschw­arm“auf der Geige begann das Konzert mit Marco Uccellinis „La Luciminia contenta“. Der Herbst erklang auf der Laute solo erst mit schön in Szene gesetztem Bedacht, bis in Merulas „La

Die musikalisc­he Geschichte des Abends begeistert­e die Zuhörer zu minutenlan­gem Applaus und Bravo-Rufen

Cattarina“vor allem auf der Blockflöte Sonnenstra­hlen durchs musikalisc­he Blätterwer­k brachen. Bei der Tarantella, die den Herbst beschloss, ging ein Raunen durch die Menge, wie modern der Rhythmus auf den „alten“Instrument­en präsentier­t werden kann. Auf den Saiten der Gambe knirschte das Eis desWinters und virtuose Einbrüche darin spitzen sich im Pizzicato zu. Die Melodiebög­en, wie in der wunderschö­nen „La Suave Melodica“

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