Obstland in Goch ist in neuen Händen.
Den Laden, mit dem sich René Angenendt 25 Jahre lang gegen die Konkurrenz der Supermärkte behauptete, übernimmt nun seine Schwester Tanja. Sie bietet auch Salat für die Mittagspause an.
GOCH 25 Jahre lang hat René Angenendt auf der Gocher Steinstraße sein „Obstland“betrieben, und dass die Fenster des Ladenlokals seit einigen Wochen verhängt sind, muss der Kundschaft keine Sorgen bereiten: Das Geschäft wird es – nicht genauso, aber ähnlich – weiter geben, und die Leitung bleibt in der Familie. Am Dienstag, 11. Januar, will Tanja Angenendt, die 33-jährige Schwester des Mittfünfzigers, ihr Geschäft eröffnen, das fortan „Tanjas Frischelädchen“heißt. René will künftig vorrangig Catering betreiben und zweimal in der Woche auf Wochenmärkten stehen. Was eine Familientradition ist, der auch seine Schwester anhängt.
Die ganze Familie Angenendt verdient ihr Geld mit Obst und Gemüse, die Mutter hatte mit einem kleinen Marktstand begonnen, verkaufte, was ihr Mann auf dem landwirtschaftlichen Betrieb produzierte. „Heute hat Papa nur noch Gänse, deren Eier wir natürlich anbieten“, erzählt Tanja. Nicht nur René und sie sind der Branche treu geblieben, auch die weiteren Brüder Sven und Sascha verkaufen grüne Lebensmittel. Sascha hat ein Geschäft in Emmerich, Sven und seine Mutter stehen unter anderem auf dem Gocher Wochenmarkt, René ist nicht nur auf dem Markt in Uedem, sondern künftig auch in Kalkar vertreten, und Tanja fährt schon lange jede Woche nach Rhede und Geldern, um ihre Waren zu verkaufen.
„Weil mein Bruder René sich ein wenig verändern wollte, bin ich sehr gerne eingesprungen. Ich hab' richtig Lust auf etwas Neues, zumal mein Lebenspartner mitarbeitet und wir schon eine Verkäuferin für den Laden in Goch gefunden haben.“So oft wie möglich will Tanja Angenendt natürlich selbst im Geschäft stehen, aber sie wird auch weiter nach Rhede und nach Geldern fahren und auch für den Einkauf sorgen.
„Das passiert alles früh morgens, wir fahren zu den Großhändlern bis nach Venlo und arbeiten mit regionalen Produzenten zusammen, zum Beispiel mit den Apfelhöfen“, erzählt sie. Exotische Früchte, die eben nicht an Bäumen und Sträuchern in Goch oder Geldern wachsen, kann sie besorgen, wenn sie von den Kunden zwei Tage vorher bestellt werden. Neben Obst und Gemüse wird es bei der jungen Geschäftsfrau aber auch Kleinigkeiten für die Mittagspause geben. „Wir produzieren in einer Halle, die wir extra in Weeze angemietet haben, Kartoffel-, Nudel-und Schichtsalat, grüne Salate können wir im Ladenlokal in Goch anrichten“, sagt sie. Zudem wird es künftig Senf aus Monschau im Keramiktopf geben, auch Honig, Marmeladen und Wein von der Mosel.
Das Ladenlokal gleich neben dem Gocher Rathaus ist renoviert worden, Tanja Angenendt ist froh darüber, dass mit der Vermieterin bestens zusammenzuarbeiten sei. Ein kräftiges Gelb an den Wänden soll für gute Laune sorgen, Kühlung und Spülmaschine ermöglichen es, auch kleine Speisen anzubieten. „Wir haben auch Gabeln“, sagt die Chefin schmunzelnd. Was sie (und ihre Angestellten) nicht haben werden, ist eine Mittagspause. „Wir wollen ja gerade die Pause der in der Stadt Beschäftigten verschönern“, erklärt sie.
Dienstags und freitags, also an den Gocher Markttagen, wird das Frischelädchen schon ab 7.30 Uhr und bis 18.30 geöffnet sein, montags, mittwochs und donnerstags ab 8.30 Uhr und bis 18.30 Uhr, samstags kann bis 16.30 Uhr eingekauft werden.