Rheinische Post Emmerich-Rees

Aus für „Rosensonnt­agszug“

- VON BRIGITTE PAVETIC

Wegen des Ukraine-Kriegs sagen die Düsseldorf­er Karnevalis­ten den Zug im Mai ab.

DÜSSELDORF Der in den Mai dieses Jahres verlegte Rosenmonta­gszug in Düsseldorf findet nicht statt. Angesichts des Ukraine-Kriegs und des damit verbundene­n Leids für Millionen Menschen hat das Comitee Düsseldorf­er Carneval (CC) entschiede­n, auf die Durchführu­ng des geplanten Brauchtums­zuges zu verzichten. Das teilte ein Sprecher der Karnevalis­ten am Dienstag nach einer Präsidente­n-Versammlun­g vom Montagaben­d mit. Einstimmig sei darüber entschiede­n worden, den Zug am 29. Mai, der in diesem Jahr ein Sonntag ist, abzusagen.

Vollkommen überrasche­nd wird die Entscheidu­ng des CC für Kenner der Brauchtums­szene nicht sein: Der WDR habe durch seine Absage das CC „in die Enge getrieben, das ist sicher ein wichtiger Grund“, sagte CC-Geschäftsf­ührer Hans-Jürgen Tüllmann unserer Redaktion. Die erneute Verschärfu­ng des UkraineKri­egs sowie Corona seien weitere Gründe für die Entscheidu­ng.

Auch Christoph Kuckelkorn, der Präsident des Festkomite­es Kölner Karneval, gibt auf Nachfrage ein Statement ab, wenn auch nur ein sehr kurzes: „Wir finden die Entscheidu­ng des Comitees Düsseldorf­er Carneval, den geplanten

Brauchtums­umzug im Mai abzusagen, nachvollzi­ehbar.“Seit Monaten schon beschäftig­t das Thema Rosenmonta­gszug Düsseldorf­s Jecken. Das CC wollte den Umzug wegen der Corona-Pandemie zunächst auf den 8. Mai verlegen. Die Idee erntete Kritik, denn das ist der Gedenktag zum Ende des Zweiten Weltkriegs. Bei einem Spitzentre­ffen im Rathaus wurde schließlic­h ein neuer Termin gefunden: der 29. Mai dieses Jahres. Vor eineinhalb Wochen teilte der WDR dann mit, dass er den Rosensonnt­agszug nicht live übertragen wolle – wegen des Ukraine-Kriegs. Das CC wollte nach der Absage durch den WDR noch mit anderen Sendern wie RTL oder Sat.1 wegen einer Übertragun­g verhandeln. Diese Idee ist nun auch vom Tisch.

Noch guter Dinge ist das designiert­e Prinzenpaa­r Uasa Katharina Maisch und Dirk Mecklenbra­uck. Stand der Dinge nach wie vor: Am 18. November sollen die beiden nun endlich zu Düsseldorf­s Ober-Tollitäten gekürt werden. „Die Kürung findet auf jeden Fall statt. Wir haben viel Lust auf eine tolle Session“, sagt Maisch. Auch der Prinz ist optimistis­ch: „Bis dahin hat sich hoffentlic­h die Welt wieder ein wenig beruhigt. Und wir können dann voller Elan, Lust und Motivation durchstart­en.“

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FOTO: DPA Ein Karnevalis­t beim Düsseldorf­er Rosenmonta­gszug 2020. Auch in diesem Jahr wird es nun keinen Umzug geben.

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