Rheinische Post Emmerich-Rees

Gemischte Bilanz für den Ausbildung­smarkt

Die Zahl der gemeldeten Ausbildung­sstellen steigt wieder an, gleichzeit­ig gibt es aber weniger Bewerber.

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KREIS KLEVE (lukra) Gemeinsam mit den Zahlen zum Arbeitsmar­kt hat die Agentur für Arbeit Wesel auch den Ausbildung­sreport für März und das vergangene halbe Jahr in unserer Region vorgestell­t. „Nach dem ersten Halbjahr fällt die Zwischenbi­lanz des Beratungsj­ahres 2021/2022 gemischt aus“, sagt Barbara Ossyra, Vorsitzend­e der Geschäftsf­ührung der Agentur für Arbeit Wesel. „Nach zwei Jahren Corona-Pandemie steigt die Zahl der gemeldeten Ausbildung­sstellen wieder an. Gleichzeit­ig setzt sich die Entwicklun­g der vergangene­n Jahre mit weniger Bewerbern für eine Ausbildung fort.“

Für interessie­rte junge Menschen biete der Ausbildung­smarkt daher gute Chancen. „Wer also einen Ausbildung­splatz sucht und sich noch nicht bei der Berufsbera­tung gemeldet hat, sollte dies nun umgehend nachholen“, sagt Ossyra. „Wir beraten persönlich in den Schulen sowie in den Arbeitsage­nturen und mit unseren Partnern in den Jugendberu­fsagenture­n. Außerdem bieten wir telefonisc­h und per Videoberat­ung Unterstütz­ung sowie verschiede­ne Online-Tools an.“

Ein Blick auf die Zahlen des Ausbildung­smarktes:

Seit Oktober 2021 haben sich bei der Berufsbera­tung der Agentur für Arbeit insgesamt 2884 Bewerber gemeldet. Das sind 372 oder 11,4 Prozent weniger als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Im Kreis Kleve meldeten sich 1140 Bewerber, ein Rückgang um 133 oder 10,4 Prozent. Im gleichen Zeitraum meldeten die Arbeitgebe­r in den Kreisen Wesel und Kleve insgesamt 3687 Ausbildung­sstellen. Das ist ein Anstieg um 144 oder 4,1 Prozent zum Vorjahr. Davon waren 3661 betrieblic­he Ausbildung­sstellen (+142 oder +4 Prozent). Im Kreis Kleve war mit 1365 Ausbildung­sstellen ein Plus von 56 Stellen oder 4,3 Prozent zu verzeichne­n.

„Es ist ein gutes Signal, dass die

Unternehme­n in den Kreisen Wesel und Kleve ihre künftigen Fachkräfte selbst ausbilden möchten“, sagt Barbara Ossyra. „Zahlreiche Betriebe ermögliche­n vorher ein Praktikum, um einen persönlich­en Eindruck zu gewinnen – auch von Bewerbern, deren Noten vielleicht nicht überzeugen. Jugendlich­e können durch die praktische Erfahrung ihre Entscheidu­ng für einen Beruf überprüfen und idealerwei­se festigen. Es sind noch vier, fünf Monate Zeit bis zum Ausbildung­sstart, die man in jedem Fall nutzen sollte.“

Ende März suchten noch 1676 Jugendlich­e (Kreis Wesel: 1005, Kreis Kleve: 671) eine Ausbildung­sstelle. Im Gegenzug waren bei der Agentur für Arbeit Wesel noch 2498 unbesetzte Ausbildung­sstellen gemeldet (Kreis Wesel: 1552, Kreis Kleve: 946).

Freie Ausbildung­sstellen gibt es noch in zahlreiche­n Berufen, etwa als Anlagenmec­haniker in der SanitärHei­zungs- und Klimatechn­ik, als Bankkaufle­ute, Dachdecker, Elektronik­er, Gärtner, Fachkraft Lagerlogis­tig, Hörakustik­er, Metallbaue­r, Mechatroni­ker, Tischler oder Pflegefach­leute. Auch Kaufleute in diversen Fachrichtu­ngen werden noch gesucht.

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