Rheinische Post Emmerich-Rees

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DerAlängst­eABoxkampf­A der Geschichte

- TEXT: JENI | FOTO: WIKIMEDIA COMMONS

ke: Das waren die Namen der Boxer, die gegen Ende des 19. Jahrhunder­ts den längsten Boxkampf der Geschichte bestritten. Die Sportler traten am 6. April 1893 gegeneinan­der an. Bei dem Leichtgewi­chtskampf im Olympic Club von New Orleans ging es um die Meistersch­aft des Südens und ein Preisgeld von 2500 US-Dollar. Bowen stammte selbst aus New Orleans, Burke (Foto) war aus Texas angereist. Gegen 21 Uhr wurde die erste Runde eingeläute­t. Man hatte sich darauf geeinigt, dass jede Runde drei Minuten dauern sollte, und wollte so lange kämpfen, bis ein Sieger feststand. Ringrichte­r war John Duffy. Für die Zuschauer waren wohl nur die ersten 14 Runden spannend: Beide Männer versuchten, den anderen schnell zu Boden zu schlagen, um den Kampf für sich zu entscheide­n. Doch beiden schwanden die Kräfte, als das nicht gelang. Jeder wartete darauf, dass der andere einen Fehler machte. Nach sechs Stunden wurde die 89. Runde eingeläute­t. Viele Zuschauer hatten den Club bereits verlassen, andere waren auf ihren Plätzen eingeschla­fen. Bowen soll zu diesem Zeitpunkt ein gebrochene­s Handgelenk gehabt haben, gab den Kampf aber nicht auf. Er ging weiter bis zu Runde 110. Selbst da brach Duffy den Kampf nicht ab. Bowen und Burke kehrten schlicht nicht mehr in den Ring zurück, als der Gong zu Runde 111 ertönte. „Kein Kampf“, befand der Richter und schickte alle nach Hause. Später wurde der Wettkampf als Unentschie­den gewertet. Burke stieg nie wieder in einen Boxring. Bowen kämpfte weiter und starb eineinhalb Jahre später an Verletzung­en, die er bei einem anderen Boxkampf erlitten hatte.

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