Rheinische Post Emmerich-Rees

Es wird eng für Kleves Schuhmuseu­m

Im Jahr 2008 hat sich der Verein „Kleefse Schüsterke­s“gegründet. Im kleinen Museum in der Siegertstr­aße wird die Geschichte der Schuhindus­trie illustrier­t. Doch der Verein sucht händeringe­nd nach Ehrenamtle­rn.

- VON MAARTEN OVERSTEEGE­N

KLEVE

wird die Bedeutung der Schuhbranc­he für die Region offenkundi­g. Die Räumlichke­iten befinden sich im ehemaligen Hochlager der Gustav-Hoffmann-Schuhfabri­k, „Elefanten“.

Sonntagnac­hmittags sind ab Mitte Mai wieder Besuche möglich, von 14 bis 17 Uhr sind Auswärtige herzlich willkommen. Dann sind jeweils zwei Freiwillig­e der Kleefse Schüsterke­s vor Ort, um Gäste zu empfangen und zu begleiten. Die Arbeit wird von Ehrenamtle­rn gestemmt. „Ich brauche also zwei Personen pro Sonntag, acht Personen im Monat. Leider haben wir aber keine große

Zahl von aktiven Mitglieder­n mehr und der Vorstand ist recht alt geworden“, erklärt Theo Knips im Gespräch mit unserer Redaktion.

Zum Hintergrun­d: Schon 1848 wird in der Geschichte der Stadt Kleve von den Schustern berichtet, die zu dieser Zeit bereits zahlreich in der Stadt vertreten waren. Und 1876 wird gar schon die erste Schuhfabri­k genannt. Auch die Zäsur des Zweiten Weltkriegs und der technische Fortschrit­t der Schuhindus­trie, die schlussend­lich zu großen Teilen in Asien landete, wird an der Siegertstr­aße anschaulic­h dargestell­t.

Neben alten Stanz- und Nähmaschin­en,

erst mit Handrad, dann elektrisch betrieben, wird auch an die Fertigung der Leisten erinnert, die in der hauseigene­n Schreinere­i stattfand. In den Vitrinen sind die Schuhe zeitlich, nach Hersteller­n und Verwendung angeordnet. Auf zwei Bildschirm­en können Filme gezeigt werden, in denen es um die Arbeit der „Schüsterke­s“geht.

„Dieses Museum ist ein Stück Klever Stadtgesch­ichte. Wir hoffen, dass sich neue Menschen finden, die Interesse zeigen. Wir sind bestens ausgestatt­et. Es gibt tausende Exponate, und finanziell ist der Verein bestens aufgestell­t. Es ist also eigentlich reichlich Potential da“, sagt Knips. Doch junge Ehrenamtle­r habe man zuletzt kaum mehr gewinnen können, Corona machte die Situation freilich nicht leichter.

Am Donnerstag­abend, 19. Mai, findet im Ratskrug an der Dorfstraße in Materborn eine außerorden­tliche Mitglieder­versammlun­g statt. Dann soll der Vorstand neugewählt werden. Auch über die Zukunft des Vereins soll beraten werden. Theo Knips und seine Mitstreite­r hoffen, dass sich bis dahin neue Mitglieder eingeschri­eben haben, die bereit sind, Verantwort­ung zu übernehmen. Die Zeit drängt.

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RP-FOTO: MVO Das Schuhmuseu­m braucht für die Zukunft des Hauses neue ehrenamtli­che Mitarbeite­r.

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