Rheinische Post Emmerich-Rees

Das Gastgewerb­e atmet wieder auf

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von bis zu einer Milliarde Euro aussortier­en, was dann automatisc­h das Wachstum des Restes erhöht.

„Ich sehe diesen Umbau etwas skeptisch“, sagt Expertin BennerHein­acher: „Erstens bezweifle ich, dass es klug ist, das Marketing von Waschmitte­ln und Shampoo zusammenzu­legen. Zweitens muss Henkel sehen, dass auch die Wettbewerb­er immer besser werden, was zu neuem Gegenwind führen könnte.“Auch die Börse gab sich vorsichtig: Während der Dax am Donnerstag um 0,5 Prozent abrutschte, ging es mit der Henkel-Aktie um 1,9 Prozent runter; in den vergangene­n fünf Jahren lag das Minus bei 52 Prozent. „Vielleicht waren manche Erwartunge­n unter dem früheren Chef Kasper Rorsted zu hoch“, sagt Aktionärss­chützerin Benner-Heinacher, „aber die jetzige Kursentwic­klung ist schon ein Trauerspie­l.“

Ein Sanierungs­fall ist Henkel trotzdem nicht. Der Konzern leidet zwar unter dem angekündig­ten

Ausstieg aus dem wichtigen russischen Markt sowie den massiv steigenden Rohstoffko­sten. Doch zumindest der Klebstoffs­parte rund um Pritt und Loctite geht es bestens. Ihre Umsatzrend­ite lag vergangene­s Jahr bei 16,2 Prozent, die Kapitalren­dite bei 17,2 Prozent. Das sind sehr gute Zahlen für eine Sparte, die immerhin die Hälfte des Konzernums­atzes einfährt.

Aber auch in der künftigen Gesamtspar­te Konsumgüte­r leiden keineswegs alle Bereiche gleich unter dem extremen Preiskampf. Hervorrage­nd ist die Position von Persil in vielen Ländern, in Europa ist Henkel größter Waschmitte­lanbieter, die Düsseldorf­er sind mit Schwarzkop­f zudem zweitwicht­igster Lieferant für Friseursal­ons und wagen soeben die Übernahme großer Teile von Shiseido. Konzernche­f Knobel sagt, Zukäufe gehörten weiter zur Strategie des Unternehme­ns. Geld genug ist da. Der Konzern ist bei einem Umsatz von rund 20 Milliarden Euro fast schuldenfr­ei.

BERLIN (dpa) Nach dem Wegfall der Corona-Beschränku­ngen zieht die Nachfrage in Hotels, Pensionen, Gaststätte­n und Co. einer Umfrage zufolge deutlich an. Im April verringert­e sich das Umsatzminu­s im Vergleich zum Vorkrisenn­iveau deutlich, wie der Deutsche Hotel- und Gaststätte­nverband (Dehoga) am Donnerstag berichtete. Zudem beurteilte­n 43,2 Prozent das Ostergesch­äft als gut bis sehr gut. „Im Gastgewerb­e wächst die Zuversicht“, sagte Dehoga-Präsident Guido Zöllick. Sorgen bereiten den Unternehme­rn aber die Preissteig­erungen. Als größte Herausford­erungen nannten Betriebe stark steigende Energiekos­ten.

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