Das gilt beim Neun-Euro-Ticket
Welche Züge? Welche Rechte? Welche Kombinationen? Manche Fragen sind geklärt.
DÜSSELDORF Über das Geld streiten Bund und Länder noch, doch das Neun-Euro-Ticket kommt. „Wir werden alles tun, um das Neun-Euro-Ticket zum 1. Juni zum Erfolg zu führen“, sagte Bremens Verkehrssenatorin Maike Schäfer (Grüne) nach einem Treffen mit Länderkollegen. „Wir werden es einführen“, sagte Nordrhein-Westfalens Ministerin Ina Brandes (CDU).
Was kostet das Ticket Vom 1. Juni bis zum 31. August können Bürger den gesamten ÖPNV vergünstigt nutzen. Ob Busse, Stadtbahnen oder Regionalverkehr: Sie müssen nur neun Euro im Monat für ein Zweiter-Klasse-Ticket zahlen, für die drei Monate sind 27 Euro fällig. Damit will der Bund einen Ausgleich für die hohen Energiepreise leisten und Bürger zum Wechsel auf den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) animieren.
Wohin kann man fahren Das NeunEuro-Tickt gilt im ÖPNV, dazu zählen Linienbusse, Straßenbahnen, U- und S-Bahnen, Regionalbahnen, Regionalexpress-Züge und etwa in Hamburg und Berlin auch Fähren, so der Verkehrsbund Rhein-Ruhr (VRR). Und zwar bundesweit. Wer ein solches Ticket in Berlin kauft, kann es auch im ÖPNV an anderen
Orten nutzen, so der VRR. Man muss nur hinkommen. Wer viel Zeit hat, kann für Fernreisen Regionalbahn an Regionalbahn reihen, das deckt das Neun-Euro-Ticket ab. Der Fernverkehr mit den Zügen ICE, IC, EC oder Flixtrain ist hingegen nicht enthalten.
Wie erhalten neue Kunden das Ticket Sie können es in den Kundenzentren oder über die Apps der Verkehrsunternehmen kaufen. „Vereinzelt wird das Neun-Euro-Ticket auch an Fahrkartenautomaten verfügbar sein“, so der VRR. Die Tickets wird es digital geben – ob auch auf Papier, ist noch offen. Die Tickets gelten monatsscharf für Juni, Juli und August. Gleitende Zeiträume sind nicht vorgesehen. Wer zum Beispiel von Mitte Juli bis Mitte August fahren will, muss sich für 18 Euro ein Juli- und ein August-Ticket kaufen.
Wie erhalten Abonnenten das NeunEuro-Ticket Anders als zunächst befürchtet sollen auch die Besitzer von Monats- oder Jahreskarten profitieren. „Um in den Genuss des NeunEuro-Tickets zu kommen, müssen Abonnenten nichts unternehmen. Wer bereits eine Monats- oder Jahreskarte besitzt, wird von seinem Verkehrsunternehmen benachrichtigt“, erklärt der VRR. Firmen wie Rheinbahn, NEW oder DVG gehen demnach auf ihre Kunden zu.
„Die Verrechnung des Tickets verläuft automatisch – entweder über eine Erstattung oder eine Reduzierung des Bankeinzugs.“Wann das Geld erstattet wird, ist noch offen.
Kann man andere Personen mitnehmen Eine wichtige Frage für Inhaber von Tickets mit Mitnahmeberechtigung: „Konditionen wie Mitnahmeregelungen oder die Berechtigung für die erste Klasse ändern sich für das eigene Tarifgebiet nicht“, so der VRR weiter. Besitzer eines Tickets 2000 können also wie bisher andere Personen zu bestimmten Zeiten mitnehmen. Außerhalb des eigenen Gebietes gelten beim Neun-Euro-Ticket die Regeln der zweiten Klasse ohne weitere Berechtigungen.
Worum streiten Bund und Länder Der Bund ist bereit, die erwarteten Einnahmeausfälle von 2,5 Milliarden Euro zu tragen. Die Länder verlangen aber zusätzliches Geld wegen gestiegener Personal- und Spritkosten. Mehr Geld für mehr Züge sei auch nötig, um die Menschen dauerhaft an den Nahverkehr zu binden. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) sagte, die Erhöhung der Regionalisierungsmittel sei „kniffelig“. Der Bundesrechnungshof habe hierzu Fragen aufgeworfen. Am 20. Mai entscheidet der Bundesrat.