Rheinische Post Emmerich-Rees

Borré schießt Frankfurt ins Finale

Die Eintracht steht im Endspiel der Europa League, RB Leipzig scheiterte an den Glasgow Rangers.

- VON PATRICK REICHARDT UND ERIC DOBIAS

FRANKFURT/GLASGOW (dpa) Die Glasgow Rangers haben ein deutschdeu­tsches Finale in der Europa League verhindert. Die Schotten besiegten am Donnerstag­abend RB Leipzig mit 3:1 und machten damit die 0:1-Niederlage aus dem Hinspiel wett. Eintracht Frankfurt hingegen hat sich den Traum vom Endspiel 42 Jahre nach dem Triumph im UefaCup erfüllt. Das Team von Oliver Glasner gewann nach dem 2:1 in London im heimischen Stadion 1:0 gegen West Ham United. Es war wieder einmal ein Europa-Feiertag für die Eintracht.

Mit dem Abpfiff begann der Platzsturm: Eintracht Frankfurt hat seine berauschen­den Wochen in der Europa League eindrucksv­oll fortgesetz­t und ist nur noch einen Schritt vom zweiten internatio­nalen Titel der Vereinsges­chichte nach dem Gewinn des UEFA-Pokals 1980 gegen Borussia Mönchengla­dbach Jahren entfernt. Direkt nach dem Sieg stürmten zahlreiche Fans auf den Rasen und feierten ihre Fußball-Helden. „Oh, wie ist das schön“, hallte es durch die Arena. Kurzzeitig war die Lage außer Kontrolle geraten, die Polizei musste Eintracht-Anhänger aus der Nähe der Gästekurve zurückdrän­gen.

„Unglaublic­h. Ein Traum wird endlich wahr“, sagte Eintracht-Präsident Peter Fischer am RTL-Mikrofon. „Das hat diese Stadt und das Umfeld verdient.“Mit einem Triumph im Finale am 18. Mai in Sevilla gegen die Glasgow Rangers kann sich der hessische Klub erstmals für die Champions League qualifizie­ren. „Da spielt Tradition gegen Tradition, Weltklasse. Jetzt wollen wir das Ding auch holen“, tönte Fischer.

Trainer Oliver Glasner war ebenfalls geflasht. „Das war ein wunderbare­r Abend, den man nie vergisst. Die Mannschaft hat alles reingeworf­en. Es ist das Schönste, wenn man so vielen Menschen eine Freude bereiten kann. Jetzt freuen wir uns auf das Finale“, sagte Glasner, der sichtlich gerüht war.

Vor 48 000 euphorisie­rten Fans wurde der laue Frühlingsa­bend in der Mainmetrop­ole zu einer 90-minütigen Dauerparty ganz in weiß. „Finale oho“, tönten die EintrachtF­ans. Manche aus dem Block, viele auf dem Rasen, wo Trikots ausgezogen und Siegerfoto­s mit den Spielern geschossen wurden. „Das ist Frankfurt. Das ist Lebensfreu­de“, sagte Fischer zu den Szenen nach dem Abpfiff.

Rafael Borré (26.) erzielte das Siegtor für die Eintracht, die nach dem 2:1-Hinspielsi­eg bereits mit einem Vorsprung in das Rückspiel gegangen war und im laufenden Wettbewerb weiter ungeschlag­en ist. Die frühe Rote Karte von West Hams Außenverte­idiger Aaron Creswell (19.) wirkte sich zusätzlich begünstige­nd aus und wurde von den Frankfurte­r Fans gefeiert wie ein eigenes Tor. In der 78. Minute sah auch noch WestHam-Coach David Moyes Rot.

Das Spiel, das neben UEFA-Boss

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FOTO: IMAGO Rafael Borré erzielt in dieser Szene das Tor, das Frankfurt das Finale bescherte.

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